Heimat Mensch: Eine populäre Ethnologie
]]>Als Titelbild habe ich mir tatsächlich eine Shopping Mall o.ä. vorgestellt. Der Verlag wollte aber was Exotisches. Dann schlug ich ein aussereuropäisches Gebäude vor - etwa die Moschee von Djennée - wo Menschen nur ganz klein drauf zu sehen sind. Auch sowas wollte der Verlag nicht. Die wollten einen “exotischen Kopf". Dann nahm ich den Stier bei den Hörnern und dachte mir: wenn schon exotisches Gesicht, dann zumindest eines, wo der Betrachter kritisch oder misstrauisch oder sogar ängstlich angeblickt wird. Das glaubte ich dann im Gesicht dieser Frau gefunden zu haben. Da aber heute kaum mehr einer Nuancen sehen will, hat man nur “das exotische Gesicht” wahrgenommen, nicht aber den kritischen Blick.
Zweitens: der Hinweis, dass hier Studierende unterfordert würden, mag stimmen. Bloss: die ganze Reihe der dtv-Atlanten ist an interessierte Laien gerichtet und vielleicht grade noch an Studienanfänger, um eine erste Orientierung zu erhalten. Meinen Studierenden etwa rate ich immer, den Band NICHT als wissenschaftliche Quelle zu verwenden, sondern eben bloss zur ersten Orientierung.
Drittens: natürlich fehlen damalige Gegenwartsthemen wie etwa Tourismus etc. Das ist mir selber sehr bald klar geworden und die sollten dann in die zweite Auflage rein. Aber der Verlag war nicht bereit dazu, die Seitenzahl zu erhöhen.
Jaja, Kritik ist wohlfeil, manchmal liesse sich aber einiges klären, wenn man miteinander spräche. Oder wenn Rezensent/innen den Mut hätten, mit den Rezensierten vorab ein Hintergrundgespräch zu führen.
]]>Also quasi: wie kann anthropologische Öffentlichkeitsarbeit aussehen?
- Es sind ja nicht nur Institute… schau dir Youtube und Anthropologie an. Ganz schlimm, da wird oft genug ne Vorlesung abgefilmt und das Mikro geht nicht mal.
- Auch Ted talks sind bis auf wenige außnahmen eher eine Zumutung, sei es von der Präsentation her aber auch inhaltlich.
- Vor einigen Jahren waren manche Blogs noch ser hipp wie savageminds. Was daraus geworden ist, finde ich total uninteressant, da eher philosophie blog.
- andere seiten wie openanthrocoop sind anscheinend auch wo anders aber mit den ähnlichen Inhalten. Sprich das academic publishing sieht man auf den ersten Blick und da fragt man sich wie sehr das gut tut. Ich hatte damals auch nie verstanden wieso sie einen “realen” Namen verlangt haben. Mir kam es immer so vor, dass sie manche Sachen im Internet nicht verstehen - und beim Blick auf den Spambot in ihrem Forum hat sich da auch wenig geändert.
- Also in welcher Form kann und soll Anthropologi weitergeführt werden? Ist die Blogform überhaupt noch gefragt?
- Inhaltlich fand ich die Vielfalt an Themen hier toll und die Mehrsprachigkeit.. Auch das man immer was zu gerade gesellschaftlich relevanten Themen finden konnte. Da hat man dann auch die ein oder andere Forscherin entdeckt, auf die man nie gestoßen wäre.
Als Wünsche evtl genanntes beibehalten plus:
- Fokus nicht auf die großen Fische und eher auf außerhalb der Uni arbeitende Leute legen bzw. unbekanntere Leute unterstützen.
- Mit anderen Disziplinen reden, vor allem was sie an der Anthro schätzen und was sie sehen, was nicht so läuft. Der freundschaftliche Rat sozusagen.
- Aktuelle Trends wie Design und UX aufnehmen und andere Themen “aufspüren”
- Public Anthropology betreiben. In jeder ollen Wissenschaftssendung erklären zu 99,9% die Welt; in manschen Webauftrittten der öffentlich Rechtlichen werden auch Youtuber integriert - könnte man nicht auch mal schauen unsere Ansätze zu präsentieren oder zumndest ne Rubrik “Zuschauerfragen” zu machen?