Norbert Elias und Zivilisation

Nos @, Sonntag, 20.08.2006, 22:58 (vor 6461 Tagen)

Hi,
ich bin gerade dabei, das Buch "Über den Prozess der Zivilisation" zu lesen. Wie immer, ist es ein europäisch zentriertes Buch, aber man kann ja nicht alle shaben :D

Zu meiner Frage folgende Information: In der EInleitung gibt der Autor an, daß man von Völkern spricht, die einen gereingeren Zivilisationsgrad aufweißen, als europäische Völker, die also nicht so zivilisiert sind. Es gibt praktisch Zivilisationen/Kulturen, die eine Reife aufweisen, die man mit dem Reifegrad des Menschens vergleichen kann, also Zivilisatinen, die im Kindesstadium sind, oder alte Zivilisationen.

Wenn man das Wort zivilisert steigert, dann muß man natürlich den Bezigspunkt angeben, um vergleichen zu können. Der Autor definiert dazu als Maßstab den Grad der Integration des Individuums in die Gesellschaft und der Kontrolle der Triebe und Affekte eines Menschens. Überraschenderweise liegt da Europa trotz Trapatoni und Love Parade vorne. Na gut.

Meine Kritik/Frage ist: Es ist doch keinesfalls so, daß es bei "primitiven" Völkern keine Affektkontrolle gibt, man denke an die ganzen Tabuvorschriften, Essensriten, Pubertätsriten (die oft sehr schmerzhaft sind und zu großer Disziplin erziehen).

Kurz: Auch "Naturvölker" haben enorme gesellschaftliche Zwänge, deren Übertretung sehr stark sanktioniert wird. Außerdem zwingt die Abhängigkeit von der Natur auch zu einem stark geregelten Verhalten.


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