Studium Ethnologie?

pietzler @, München, Mittwoch, 07.12.2005, 01:56 (vor 6688 Tagen) @ Isabel Schneider

hallo isabel
leider is es grad schon ziemlich spät und ich muss morgen wieder früh raus, aber ich würd dir gern noch nen link schicken, unter dem du eine art verbleibsstudie der münchner ethno-absolventen findest.
http://www.fak12.uni-muenchen.de/vka/downloads/BYLL_2003.pdf
is schon bisschen her, dass ich die studie gelesen hab, aber soweit ich mich erinnern kann, wär für dich ganz interessant, dass viele studienanfänger einmal in der entwicklungszusammenarbeit tätig sein wollten, aber die allerwenigsten dort auch nachm abschluss beschäftigt sind. darüber sind sie aber nicht unbedingt enttäuscht und die meisten würden sofort wieder ethnologie studieren und das auch anderen weiterempfehlen.
falls du irgendwelche speziellen fragen hättest, wie es sich in münchen so studiert, dann meld dich einfach. ich selber bin erst im dritten semester, kann dir also so gut wie garnix zum studium selbst sagen, außer, dass es der hammer is. vorm studienbeginn hatte ich immer angst, dass das nichts für mich wäre, dass dort lauter leute studieren würden, die irgendwie auf ihrem trip fahren, "hier is alles scheiße und in indien is eh alles besser". weit gefehlt. ich bin in der geilen lage sagen zu können, dass mir mein studium von semester zu semester mehr spaß bereitet, weil es einfach so enorm vielfältig, in verschiedenste richtungen interessant und dabei auch noch selbstreflexiv ist. es überschneidet sich andauernd mit sämtlichen geisteswissenschaften, sodass einem der begriff "ethnologie" eigentlich garnicht ausreicht, um das zu beschreiben, womit wir uns den ganzen tag so auseinandersetzen.
als beruf kann/will ich mir bis heute nichts konkretes vorstellen, aber ich mach mir da (im dritten semester) auch keine sorgen, weil ich seh wie unglaublich breit die möglichkeiten sind. für mich ist das eher ein vorteil, weils dann spannend bleibt. für die nervige frage "und was macht man da damit>" hab ich mittlerweile verschiedene antworten parat. für die omas und tanten: "siemens fragt mich, wie ein dvd-player ausschauen, bzw. funktionieren muss, damit ihn der chinese kauft. ich konzipier den mit, weil ich weiß, wie der gemeine chinese so denkt" das is was handfestes.
und für die freunde, der traum: "ich werd mal programmdirektor bei arte"
lorenz hat dir paar links zum thema gegeben. die betätigungsfelder von ethnologen sind wirklich immer wieder unglaublich.
oh mann, sorry, aber ich muss jetz mal aufhören. hoff die studie kann dir vielleicht bisschen was helfen.
bis dann. gruß.
pietzler


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