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6.8.05: Diese Seite ist umgezogen und wird nicht mehr aktualisiert. Die ethnologische Presseschau befindet sich von nun an hier: www.antropologi.info/blog/ethnologie

Neueste Nachrichten auf der neuen Seite:

 

Saturday, August 06, 2005, 17:23

Ethnologische Presseschau zieht um-Diese Seite/Feed wird nicht mehr aktualisiert

Nach einem guten Jahr im Netz wurde es Zeit, die Seite neu zu organisieren. Nötig war vor allem, die Menge an Nachrichten in Kategorien zu orden, damit man sie leichter wieder finden kann. Daher werde ich von nun an B2evolution.net als Blog-Software benutzen. Damit Links auf alte Beiträge dieses Blogs weiter funktionieren, zieht der neue Blog auf folgende Seite um:

http://www.antropologi.info/blog/ethnologie

Neue RSS-Feeds:

Einträge/Nachrichten:
http://antropologi.info/blog/xmlsrv/rss2.php?blog=10

Kommentare:
http://antropologi.info/blog/xmlsrv/rss2.comments.php?blog=10

Mehr dazu im Eintrag auf dem neuen Blog Ethnologische Presseschau - neue und verbesserte Version

Kommentare und Anregungen bitte von nun an nur dort!

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Friday, July 29, 2005, 12:41

Ethnologin: Nur Mut zum Nichtstun!

Die Universität

Wenn einer eine Reise tut ... dann muss er was erleben. Aktivurlaub mit Bildungsaspekt ist in, Faulenzen mega-out. Zum vermehrten Müßiggang rät die Kulturwissenschafterin Klara Löffler vom Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien.

In ihrer Forschungsarbeit beschäftigt sich Löffler seit Beginn mit Aspekten der Freizeit, des Tourismus und auch mit dem Nichtstun. "Es ist erstaunlich", bemerkt sie, "dass viele Menschen eigentlich kaum mehr wirklich nichts tun können, zum Beispiel einfach nur einmal da sitzen und in der Kärntner Straße Leute beobachten." Zu eben diesem Thema betreibt eine ihrer Studentinnen Feldforschung in den Fußgängerzonen der Wiener Innenstadt. >> weiter

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Tuesday, July 26, 2005, 16:32

Nackte Buschmaenner in Erfurt: Noch eine Art von "African Village"?

Fuer viel Wirbel und Protest sorgte das African Village im Tiergarten Augsburg. Die Proteste gegen in vieler Augen rassistische Ausstellungen nimmt kein Ende. In einer Ausstellung ueber "African Wildlife" sind auf der Erfurter Gartenbauausstellung auch nackte Buschmaenner der San zu sehen (keine echten jedoch, nur Puppen), meldet Indymedia:

"Die zur Schau gestellte Gruppe der San - auf Schautafeln als "Buschleute" bezeichnet - wird in der Ausstellung aus einem zoologischen Blickwinkel heraus betrachtet. Die Tafel neben den Menschenfiguren weist auf angebliche äußere Merkmale der San hin und operiert auch mit dem Begriff der Rasse."

Ob der Vergleich zu den "Völkerschauen" legitim ist, der auf Indymedia gezogen wird, ist fraglich. Eine Erinnerung daran, wie lebendig die ueberholte Vorstellung ist, es gebe verschiedene eindeutig voneinander abgrenzbare Menschenrassen (=Grundlage von Rassismus), ist diese Ausstellung allemal.

>> zum Bericht auf Indymedia

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Wednesday, July 06, 2005, 13:23

Sommerpause im Juli - Umstellung auf b2evolution oder wordpress

[image]

Es gibt weniger Neuigkeiten auf antropologi.info im Juli. Dafuer kommt antropologi.info in einer (hoffentlich) verbesserten Version im August. Wahrscheinlich werde ich auf b2evolution als Blog-Software umsteigen.

SCHOENEN SOMMER!

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Friday, July 01, 2005, 14:24

NZZ

Jugend- und Alternativradios aus allen Ecken des ehemaligen Jugoslawien haben sich zu einem innovativen Radioprojekt namens Crossradio zusammengeschlossen. Es demonstriert, was in den Gesellschaften Südosteuropas noch ferne Zukunftsmusik ist: die Lust auf neue Horizonte und die Überschreitung eigener Grenzen.

Der einst so kreative und rege Austausch zwischen den Städten im alten Jugoslawien wurde vom Krieg völlig zerstört. «Diese kulturelle und mediale Blockade, die in der Nachkriegszeit vorherrschte, wollten wir unbedingt durchbrechen», meint der diplomierte Ethnologe und Journalist Dejan Ubovic rückblickend. So sollen für junge Menschen, die in den von Stereotypen geprägten Nachkriegsgesellschaften aufwachsen, neue Horizonte und kulturelle Austauschmöglichkeiten eröffnet werden.

Europäische Integration ist für Dejan Ubovic daher ein Gefühl, das von innen kommen muss und nicht von den Politikern von oben herab indoktriniert werden kann. Für ihn muss diese Annäherung zuerst vor Ort und in den Herzen der Menschen geschehen, bevor das Projekt Europa in Angriff genommen werden kann. >> weiter


SIEHE AUCH:
Webseite von Cross Radio (englisch)

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Friday, June 24, 2005, 11:40

"Seit einigen Jahren propagiert die internationale "Open-Access"-Bewegung den freien, kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Artikeln - abseits kostenpflichtiger Wissenschafts-Journale", schreibt die Wiener Zeitung in einem Bericht über eine Konferenz, die kuerzlich in Wien stattgefunden hat.

Viele unter uns haben sich geärgert über inhaltslose Seiten von Instituten und über Loginboxen von wissenschaftlichen Zeitschriften, deren Abonnement sich immer weniger Institute und Bibliotheken leisten können. Warum wird das Netz nicht dazu genutzt wozu es da ist - zur Verbreitung von Information? Niemals zuvor war dies so einfach wie jetzt.

Die Wiener Zeitung zitiert Kognitionswissenschaftler Stevan Harnard. Ihm zufolge werden nur 15 Prozent der insgesamt 2,5 Mill. Artikel von den Wissenschaftern selbst archiviert und öffentlich ins Netz gestellt - und das, obwohl 92 Prozent der Zeitschriften nichts gegen dieses "self-archiving" haben. Jeder publizierte Artikel sollte "kostenlos, sofort, dauerhaft und im Volltext online jedermann im Internet zur Verfügung gestellt werden". Das seit das Ziel der "Open Access"-Bewegung.

Wieso sind die Wissenschaftler so zögerlich? Harnard vermutet ein Elfenbeinturm-Denken: "Wissenschafter sind Mönche. Sie arbeiten an einem Problem und wenn sie die Lösung haben, verschwinden die Unterlagen im Schreibtisch und sie wenden sich der nächsten Fragestellung zu".

Daher scheint die Forscher auch nicht zu beeindrucken, dass
sie weder gelesen noch zitiert werden. Im Artikel wird eine Studie erwähnt. Die Zitierraten von Artikeln, die von den Forschern selbst online gestellt wurden, seien zwischen 50 und 300 Prozent höher als vergleichbare Arbeiten, die ausschließlich in Zeitschriften erschienen waren. "Das ist astronomisch, wenn man bedenkt, dass die meisten Artikel, rund 55 Prozent, überhaupt nicht zitiert werden", so Harnard. >> zum Artikel in der Wiener Zeitung


Erfreulicherweise ist die Open Access Bewegung am Wachsen, wozu sicher auch die steigende Anzahl von bloggenden Ethnologen beiträgt


SIEHE AUCH:

Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen (pdf)

Open Access Nachrichten auf netbib.de - weblog

Kerim Friedman: Open Source Anthropology: Concerns over the ethnical dilemmas involved in producing knowledge about the “other” have radically changed how anthropologists conduct research and write ethnographies. Unfortunately, they have not changed how we publish.

Alex Golub: Making The Electronic Text Cannonical: Fragments Towards An Open Source Anthropology

Marshall Sahlins wants to make the Internet the new medium for traditional pamphleteering (Creative Commons)

Anthropologists have the opportunity to take part in shaping a new culture of sustainable access to scholarly information (Anthropology News October 2004)

weitere Links im mehrsprachigen antropologi.info Spezial: Open Access Anthropology

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Thursday, June 23, 2005, 16:30

Toent bekannt. Die Entwicklung ist offenbar ueberall die gleiche. In vielen Laendern geht es besonders den Sozial- und Kulturwissenschaften an den Kragen. Ethnologiestudentin Andrea Handl weist auf eine Protestaktion am Wiener Institut der Kultur- & Sozialanthropologie hin, die morgen statt finden soll. Und wie es sich gehoert, haben die Aktivisten einen Blog eingerichtet mit dem prosaischen Namen Kollaps.

Anlass der Aktion sind "die für alle Mitglieder des Institutes unzumutbaren strukturellen Mängel in Lehre und Forschung. Es wird befürchtet, dass der bereits in den letzten Semestern nur aufgrund des außerordentlichen
Engagements der Institutsmitglieder provisorisch am Laufen gehaltene Lehr- & Forschungsbetrieb in naher Zukunft zusammenbrechen könnte. >> weiter


UPDATE: Bilder vom Protest

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Wednesday, June 22, 2005, 10:39

Vor 100 Jahren: Maji-Maji-Krieg in "Deutsch-Ostafrika"

ORF Science

Vor hundert Jahren wurde ein besonders blutiges Kapitel der Kolonialgeschichte Europas geschrieben, das heute ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Die einheimische Bevölkerung des heutigen Tansania - damals "Deutsch-Ostafrika" - erhob sich gegen ihre deutschen Besatzer. Zwei Jahre dauerte der ungleiche Kampf, bei dem vermutlich 100.000 Einheimische getötet wurden - aber nur 15 Europäer.

Ein soeben erschienenes Buch geht den Geschehnissen in Afrika zum 100. Jahrestag des Beginns des Maji-Maji-Krieges nach, das von der Historikerin Felicitas Becker und dem Ethnologen Jigal Beez herausgegeben wurde. Der Maji-Maji-Krieg war "die erste antikoloniale Erhebung, bei der sich viele unterschiedliche Völker - insgesamt etwa 20 - gemeinsam gegen die Kolonialherrschaft zur Wehr setzten", so Jigal Beez in seinem Buchbeitrag.

Von Beginn an geprägt war das Verhältnis von einem absoluten Überheblichkeitsgefühl der weißen Kolonialherren gegenüber den Afrikanern. Gerechtfertigt wurden damit Landenteignung, körperliche und psychische Gewalt, Zwangsarbeit auf Plantagen und - last but not least - auch die Einhebung von Steuern. >> weiter

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Monday, June 20, 2005, 11:49

Christen und Muslime tun sich schwer in Ostafrika

Deutsche Welle

In Kenia und Tansania hat der Islam immer mehr Zulauf - mehr, als den Christen lieb ist. Beide Seiten werben um Anhänger, sogar mit billigem Wohnraum, Krediten und Kirchenbau-Wettstreit. Im jetzt entbrannten Streit um die Verfassung, die Einführung der Scharia und die Anerkennung der Kadi-Courts stehen sich die Lager unversöhnlich gegenüber.

"Sicherlich ist das der Wunsch nach einer institutionellen Anerkennung von Muslimen und des Islam in Kenia", erklärt die Ethnologin Tabea Scharrer von der Humboldt-Universität Berlin. "Und das ist sicher auch eine gesellschaftliche Chance zum Zusammenwachsen." Tabea Scharrer und ihr Kollege Chanfi Ahmed beschäftigen sich mit islamischer Missionierung in Ostafrika und sind beide von einem längeren Forschungsaufenthalt in der Region zurückgekehrt. >> weiter


SIEHE AUCH:
Info zum Forschungsprojekt "Islamische Mission im multikonfessionellen Kontext Ostafrikas"

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Sunday, June 12, 2005, 20:07

Barbara Luethi (Uni Basel), geschichte.transnational

Die Analyse von Migration als ein transnationales Phänomen ist bereits länger Gegenstand der Migrationsforschung. Folgende Ausführungen beleuchten die potentiellen Erkenntnisgewinne wie auch Problematiken einer transnationalen Perspektive innerhalb der Migrationsforschung.

Anknüpfend an Netzwerktheorien erlebte die Migrationsforschung einen neuen “turn”, in dem die Autorinnen Glick Schiller, Szanton Blanc und Basch “transnationale Migration” als grenzüberschreitende Prozesse von Migrantengruppen beschrieben, deren soziale Beziehungen und Praktiken mindestens zwei oder mehrere Staaten verbinden. Ziel der Autorinnen war es, das in der Migrationsforschung vorherrschende binäre Modell von “Emigration” und “Immigration”, von “push” und “pull”-Faktoren zu überwinden und auf die länderübergreifenden Praktiken von Migranten aufmerksam zu machen. >> weiter


PS: geschichte.transnational ist eine ganz fantastische Webseite mit einer Fuelle von Artikeln und Buchbesprechungen!! Ein gutes Beispiel dafuer, wie man das Netz sinnvoll wissenschaftlich nutzen kann.

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Friday, June 10, 2005, 18:04

Was haben afrikanische und appenzellische Heiler gemeinsam?

Ethnologe David Signer, St.Galler Tagblatt

Es ist verblüffend, wie viele Parallelen es zwischen dem afrikanischen und dem appenzellischen Heilwesen gibt. Ich habe von 1997 bis 2000 in mehreren westafrikanischen Ländern eine Forschung zum Thema Heiler und Hexer durchgeführt. Vor kurzem las ich nun den Aufsatz «För Hitz ond Brand» über Gebetsheilerinnen und Gebetsheiler in Appenzell Innerrhoden von Roland Inauen und fühlte mich dabei geradezu in die tropischen Dörfer zurückversetzt! Noch bis weit ins 20. Jahrhundert war der Glaube an Hexerei auch im Appenzellerland ziemlich verbreitet. >> weiter


SIEHE AUCH
NZZ über David Signer, Hexerei und soziokulturelle Faktoren von Armut in Afrika

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Friday, June 10, 2005, 13:51

In der ganzen Welt erregte das afrikanische Dorf im Augsburger Zoo Aufsehen und der Zoodirektorin wurde Rassismus vorgeworfen. Doch wie eine Bekannte, die den Zoo gestern besuchte, herausbekam, verstehen die afrikanischen Aussteller die Kritik nicht. Sie sind wegen des Geldverdienens da, und ob sie ihre Ringe im Zoo oder in der Einkaufsstrasse verkaufen, spielt für sie keine Rolle. Ausserdem "lieben Afrikaner Tiere", bekam sie zu hören. Jeder Clan habe seinen eigenes Totemtier, das man wie einen Bruder behandele.

Jede Menge Journalisten waren bei der Eröffnung gestern zugegen, siehe u.a. Sueddeutsche Zeitung: Skandal im Zoo. "Das ist kein ´afrikanisches Dorf´, sondern ein ´African Village´ und Interview mit Norbert Finzsch UMSTRITTENE AUSSTELLUNG: "Man kann nicht so tun, als bestünde Afrika nur aus Savanne". Inzwischen berichtet auch die BBC darueber.

In der Augsburger Zeitung wird von fröhlichen Besuchern und Händlern berichtet: "Ich fühle mich nicht als Schauobjekt", sagt Marieme Dia aus dem Senegal. "Afrika muss seine Waren verkaufen." Und Kulturwissenschaftsstudentin Annariitta Grzonka kommentiert selbskritisch auf Ethno::log: "Erinnert mich irgendwie mehr an Afrika Stände auf einem kommerziellen multikulti Stadtfest als an eine Völkerschau aus dem 19. Jahrhundert. (...) Ich möchte nicht die Reproduktion von Stereotypen und Reduktionen durch die Veranstaltung infrage stellen, nur wäre es angesichts der internationalen Diskussion und Aufmerksamkeit, die das African Village entfacht hat, angebracht genau hinzuschauen, um was für eine Art event es sich hier handelt."


UPDATE 20.6.05:
Radio interview on African Village/ "Germans & Japanese less sensitive about race"

UPDATE 14.6.05: Bayerische Ausländerbeiräte üben scharfe Kritik an der Veranstaltung "African Village" (Der Standard, Wien)

UPDATE 13.6.: African Festival im Zoo in Detroit, African Nights im Londoner Zoo

UPDATE 11./12. 6.05: Noch kritischer über den Protest schreibt urteilt Jörg Schallenberg in der taz vom 11.6. : "Vor Ort entpuppt sich der hitzige öffentliche Streit um das "African Village" im Tierpark von Augsburg lediglich als Lehrstück über Arroganz und Ignoranz aller Beteiligten", denn das afrikanische Village gibt es gar nicht: "Was vom "Skandal" übrig bleiben wird, ist das Befremden darüber, wie schnell die Arroganz der Kritiker die Ignoranz der Veranstalter eingeholt hat."

UPDATE 12.6.05 Der Spiegel kommt zu einem aehnlichen Schluss: "Was bleibt vom Vorwurf des Kolonialismus, des Rassismus, der Menschenverachtung? Wenig bis gar nichts. Nur die Verbindung von "Afrika" und "Zoo" provoziert ungute Assoziationen und zeigt, wie nahe "Political correctness" und Hysterie beieinander liegen. Bei jedem "Karneval der Kulturen" in Berlin kommen mehr Rassismus, Sexismus und Voyeurismus zum Zuge als im "African Village", das bis gestern Abend gezeigt wurde. "


Wogegen zamamba auf ethno::log darauf hinweist: Dennoch ist das ganze bei weitem nicht so harmlos wie es aussieht, denn allem Anschein nach sieht es zwar aus wie ein afrikanischer Markt im 21. Jahrhundert, aber die Gedankenwelten und reproduzierten Stereotypen könnten ganz genau die gleichen sein, wie die des 19. Jahrhunderts, die sich bis heute anscheinend nur wenig verändert erhalten haben.


SIEHE AUCH:
Bewusster oder unbewusster Rassismus? Proteste gegen "African Village" im Zoo (Kommentar und Linksammlung)

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Monday, June 06, 2005, 22:39

"African Village" - Strafanzeige gegen die Augsburger Zoodirektorin

Der Protest gegen das afrikanische Dorf im Augsburger Zoo wächst, lesen wir im Berliner Tagesspiegel. Auch die südafrikanische Literaturpreisträgerin Nadine Gordimer hat sich kritisch geäussert. Und die international tätige Initiative Ecoterra hat Strafanzeige gegen die Augsburger Zoodirektorin Dr. Barbara Jantschke und die Veranstalterfirma Max-Vita erstattet. Hans-Jürgen Duwe vom Ecoterra-Büro in Kassel forderte in einem Schreiben die bayerische Landesregierung auf, „sofort tätig werden, um diese Zurschaustellung aufzuhalten“.

Norbert Finzsch, Professor für anglo- amerikanische Geschichte an der Universität Köln sagte dem Tagesspiegel, es sei falsch, die afrikanischen Kulturen unter einem einzigen Kulturbegriff zu subsumieren. Es sei „absurd, so zu tun, als ob Afrika, ein Kontinent mit vielen unterschiedlichen Kulturen und Kulturräumen, nur aus Savannen bestehe, in denen naturverbundene, freundliche Menschen ihrem Tagwerk in Hütten nachgehen“. >> weiter zum Artikel im Tagesspiegel


Uebrigens hat als erste regionale Zeitung der Donaukurier sich dem Thema angenommen.


SIEHE AUCH:
Bewusster oder unbewusster Rassismus? Proteste gegen "African Village" im Zoo (Kommentar und Linksammlung)

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Monday, June 06, 2005, 12:34

Museen leiden unter Personalnot, Chaos im Museum der Weltkulturen

Frankfurter Rundschau

Innerhalb von elf Jahren wurde ein Drittel der Stellen gestrichen - mit schlimmen Folgen für manche Sammlung: Hinter der Fassade des Museumsufers ist die Zahl der Fachkräfte arg geschrumpft. Im Museum der Weltkulturen liegt die Afrika-Abteilung im Keller, zum Teil unsortiert: Es ist keiner mehr da, der sich auskennt. >> weiter


SIEHE AUCH:
Frankfurter Museum der Weltkulturen feiert 100-jähriges Bestehen
Wie das „Fremde“ ins Museum kam - Frankfurter Museum der Weltkulturen (Frankfurter Neue Presse)

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Friday, June 03, 2005, 01:07

Auf der Homepage der Stadt Augsburg hat Augsburgs Oberbürgermeister Paul Wengert (Bild: Wikipedia) eine Presseerklärung veroeffentlicht. Wie erwartet, verteidigt er die Veranstaltung und weist Vergleiche mit früheren Völkerschauen zurueck:

Wengert sieht "keine Notwendigkeit, diese Veranstaltung in Frage zu stellen, weil diese von Afrikanern selbst bzw. von Institutionen getragen wird, die sich mit Afrika im positiven Sinne verbunden fühlen." Er weist auch darauf hin, dass es sich nicht um ein "afrikanisches Dorf" handle, dies wäre durchaus problematisch, sondern um "40 Stände mit Kunst-, Schmuck- und Gebrauchswaren".

Ironischerweise rechtfertigt er den Wahl des Veranstaltungsortes damit, dass es "für afrikanische Vereine und einzelne afrikanische Kulturschaffende bekanntlich schwer ist, sich in der Öffentlichkeit „hör- und sehbar“ zu machen. Deshalb", so der OB weiter, "halte ich die Wahl des Augsburger Zoos als Veranstaltungsort für durchaus adäquat."

Wie heisst es doch im Protestbrief: "Wir weisen darüber hinaus mit Nachdruck darauf hin, dass Schwarze Deutsche auch während des Nationalsozialismus, nämlich von der Zwischenkriegszeit bis in die vierziger Jahre, dazu gezwungen waren, in Völkerschauen aufzutreten, weil ihnen andere professionelle Sphären verschlossen wurden."

>> zur Presseerklaerung


Via Tierrechts-Blog bin ich auf einen Text in Human Ecology gestossen, der interessant zu sein scheint. Er zieht Parallelen zwischen Zoobesuch und Pornografie: "This paper compares the phenomenological structure of zoological exhibition to the pattern prevalent in pornography. The central idea uncovered in this process of interpretation is paradoxical: zoos are pornographic in that they make the nature of their subjects disappear precisely by overexposing them. It is suggested that the zoo as we know it be phased out in favor of more authentic modes of encountering other forms of life." >> weiter


UPDATE (9.6.05)
Ethnologieprofessor Frank Heidemann hat einen Antwortbrief geschrieben: "Wenn den afrikanischen Kulturschaffenden kein anderer öffentlicher Raum als der Zoo zur Selbstpräsentation gegeben wird, so leisten Sie einem falschen und auch gefährlichen Bild Vorschub." >> weiter auf ethno::log


SIEHE AUCH:
Bewusster oder unbewusster Rassismus? Proteste gegen "African Village" im Zoo (Kommentar- und Linksammlung)

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