antropologi.info - Ethnologie / Sozialanthropologie / Kulturanthropologie Blog

    Nordisk | English | Anthropology Newspaper | Anthropology Journal Ticker | Journals | Kontakt

Journal Ethnologie 3/2007 über weibliche Genitalbeschneidung in Afrika

by lorenz on May 15, 2007 in Medizin Gesundheit, Afrika, Gender, Artikel und Papers, Zeitschriften

Weltweit sind 150 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Journal Ethnologie widmet sich diesem Thema mit mehreren Texten in der neuesten Ausgabe. Obwohl dieses Ritual "lebenslanges Leiden für die Betroffenen mit sich bringt", besteht es weiter. Warum? Weil es sich um einen Brauch handelt, dessen Missachtung mit sozialer Ächtung bestraft wird, schreibt Petra Schnüll. Weitere Begründungen beruhen auf Mythen und Überlieferungen, medizinischer Unkenntnis und missinterpretierten Islam:

Dabei hat sich gezeigt, dass gesetzliche Verbote zwar durchaus Signalwirkung besitzen, doch ohne flankierende Maßnahmen weitgehend wirkungslos bleiben. Um ein allgemeines Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und ein Umdenken zu erreichen, kann also nur eines greifen: eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Tabuthema und sensible Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit. Als fundamentales Element im soziokulturellen Kontext kann das Problem nicht isoliert betrachtet werden; letztlich muss diese Arbeit mit dem Empowerment von Frauen einhergehen.

>> zu Petra Schnülls Text "Weibliche Genitalverstümmelung in Afrika. Kulturelle Hintergründe einer folgenschweren Tradition"

Weitere Texte in Journal Ethnologie 3/2007 zu diesem Thema:

„Ein Ritual, das lebenslanges Leiden für die Betroffenen mit sich bringt“ - Ein Interview mit Mamouna Quedraogo von Regine Bouédibéla-Barro

Franziska Gruber: Genitalverstümmelung in Deutschland. Menschenrechte versus Tradition

Marion A. Hulverscheidt und Claudia Piccolantonio: Gesundheitliche Folgen weiblicher Genitalverstümmelung

Marion A. Hulverscheidt: Weibliche Genitalverstümmelung und die "Hottentottenschürze" Ein medizinhistorischer Diskurs des 19. Jahrhunderts

This entry was posted by admin and filed under Medizin Gesundheit, Afrika, Gender, Artikel und Papers, Zeitschriften.
  • « Mehr Fokus auf die Gemeinsamkeiten der Menschen! - Interview mit Christoph Antweiler
  • Lernen von den Yanomami-Müttern? »

No feedback yet


Form is loading...

Suche

Neueste Beiträge

  • Paywalls überall: Wie kann man sich noch über Sozial- und Kulturanthropologie / Ethnologie informieren?
  • Was ist Natur? Wer darf über sie bestimmen? Kulturanthropologen erforschen die Rückkehr des Wolfes
  • "Je diverser die Gegend ist, um so weniger hat sie mit Landflucht zu kämpfen"
  • Was haben Corona-Hamsterkäufe mit der AIDS-Epidemie zu tun?
  • Migrationspolitik: "Abgelehnte Asylbewerber sind die perfekten Ansprechpartner"

International

  • antropologi.info is 20 years old - some (unfinished) notes and thoughts
  • More dangerous research: Anthropologist detained, beaten, forcibly disappeared in Egypt
  • When research becomes dangerous: Anthropologist facing jail smuggles himself out over snowy mountains
  • In Europe, more than two thirds of all academic anthropologists are living in precarity

Neueste Kommentare

  • Fachkollegin am Die zweifelhalften Kampagnen von Survival International
  • Christoph Antweiler am Populärethnologie von Christoph Antweiler: Heimat Mensch. Was uns alle verbindet
  • Dieter Haller am Neuer dtv-Atlas Ethnologie verhöhnt die Leserschaft?
  • Ute Hartmann am Neue Übersicht für Stellenangebote und Ankündigungen
  • ulrichdietl am Was ist Ethnologie? Eine schöne Definition

Categories

  • All

Nur Ergebnisse behalten, die zu Folgendem passen:

XML-Feeds

  • RSS 2.0: Beiträge, Kommentare
  • Atom: Beiträge, Kommentare
What is RSS?

User tools

  • Admin

©2025 by Lorenz Khazaleh • Kontakt • Hilfe • Blog software