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Fachkollegin

Dieser Beitrag ärgert mich ziemlich, weil er das Ergebnis von “einmal kurz draufgeschaut, Meinung gebildet” ist. Eine unfundierte, nicht haltbare Meinung. Wer in so wenigen Zeilen so wenig Ahnung beweist, sollte sich mit Kritik vielleicht zurückhalten. Oder sich ernsthaft mit dem Auseinandersetzen, über das er schreibt. So hat der Beitrag leider das Niveau eines BILD-Artikels.

06.09.23 @ 11:19
Dieter Haller

Ein paar Klärungen sehr viele Jahre nach der Publikation:

Als Titelbild habe ich mir tatsächlich eine Shopping Mall o.ä. vorgestellt. Der Verlag wollte aber was Exotisches. Dann schlug ich ein aussereuropäisches Gebäude vor - etwa die Moschee von Djennée - wo Menschen nur ganz klein drauf zu sehen sind. Auch sowas wollte der Verlag nicht. Die wollten einen “exotischen Kopf". Dann nahm ich den Stier bei den Hörnern und dachte mir: wenn schon exotisches Gesicht, dann zumindest eines, wo der Betrachter kritisch oder misstrauisch oder sogar ängstlich angeblickt wird. Das glaubte ich dann im Gesicht dieser Frau gefunden zu haben. Da aber heute kaum mehr einer Nuancen sehen will, hat man nur “das exotische Gesicht” wahrgenommen, nicht aber den kritischen Blick.

Zweitens: der Hinweis, dass hier Studierende unterfordert würden, mag stimmen. Bloss: die ganze Reihe der dtv-Atlanten ist an interessierte Laien gerichtet und vielleicht grade noch an Studienanfänger, um eine erste Orientierung zu erhalten. Meinen Studierenden etwa rate ich immer, den Band NICHT als wissenschaftliche Quelle zu verwenden, sondern eben bloss zur ersten Orientierung.

Drittens: natürlich fehlen damalige Gegenwartsthemen wie etwa Tourismus etc. Das ist mir selber sehr bald klar geworden und die sollten dann in die zweite Auflage rein. Aber der Verlag war nicht bereit dazu, die Seitenzahl zu erhöhen.

Jaja, Kritik ist wohlfeil, manchmal liesse sich aber einiges klären, wenn man miteinander spräche. Oder wenn Rezensent/innen den Mut hätten, mit den Rezensierten vorab ein Hintergrundgespräch zu führen.

23.04.22 @ 20:28
Sandra

Familienurlaub in Afrika.
Wir fahren den Trans-Kalahari-Highway nach Maun. Auf halber Strecke, irgendwo in der Kalahari wird übernachtet. Als Event buchen wir einen Buschmenwalk. Eine kleine Gruppe San zeigt uns Pflanzen und für was die San die Pflanzen benutzen. Die San kichern, lachen und sind wirklich herzlich. Abends tanzen und singen die San für uns am Lagerfeuer.
Ich schäme mich bei der Szene. Mir ist es unangenehm, dass sich die San so verkaufen. Der einzige Mann der SanGruppe forderte mich auf Fotos zu machen. Mach Fotos, zeig Sie in deinem Land, dass die Menschen auf uns aufmerksam werden. Der fast verzweifelte Tanz des einzelnen SanMannes berührte mich sehr.
Am nächsten Tag gehts weiter. Die Steppe ist auf großen Flächen umgepflügt. Riesige Bewässerungsmaschinen stehen für den Gemüseanbau bereit. Die Straße führt vorbei an einem eingezäunten kleinen Gehege. Da wohnen die San. Eingesperrt wie Tiere im Zoo. Aus Ihrem Reservat wurden sie umgesiedelt. Sie dürfen nicht jagen.
Ihre Lebensgrundlage würde Ihnen entzogen. Alkohol, Aids, Sinnverlust.
Die Buschleute lebten in der Natur, mit der Natur. Sie zerstören sie nicht. Mit dem Schutz dieser Menschen wird auch die Natur und die Tiere geschützt.
„Mach Fotos“, sagt der SanMann, „zeig Sie in deinem Land. Zeig, dass es uns gibt.“
Wie kann ich diese Bitte nicht respektieren…

05.10.18 @ 18:16
Rosie Sohns

Nach meiner Erfahrung hilft Survival International indigenen Völkern schnell und unbürokratisch, wovon ich mich einmal selbst überzeugen konnte.
Ich empfahl einem Indianer aus Canada diese Organisation und er erhielt prompt Hilfe und Geld für seine Kampagnen.

15.08.18 @ 20:13

Als Antwort auf: antropologi.info endlich handyfreundlich

Kommentar von: Tina Turner

Tina Turner

Joa… wie wäre es damit, den Beitrag zu Institutsseiten weiter zu denken?

Also quasi: wie kann anthropologische Öffentlichkeitsarbeit aussehen?

- Es sind ja nicht nur Institute… schau dir Youtube und Anthropologie an. Ganz schlimm, da wird oft genug ne Vorlesung abgefilmt und das Mikro geht nicht mal.

- Auch Ted talks sind bis auf wenige außnahmen eher eine Zumutung, sei es von der Präsentation her aber auch inhaltlich.

- Vor einigen Jahren waren manche Blogs noch ser hipp wie savageminds. Was daraus geworden ist, finde ich total uninteressant, da eher philosophie blog.

- andere seiten wie openanthrocoop sind anscheinend auch wo anders aber mit den ähnlichen Inhalten. Sprich das academic publishing sieht man auf den ersten Blick und da fragt man sich wie sehr das gut tut. Ich hatte damals auch nie verstanden wieso sie einen “realen” Namen verlangt haben. Mir kam es immer so vor, dass sie manche Sachen im Internet nicht verstehen - und beim Blick auf den Spambot in ihrem Forum hat sich da auch wenig geändert.

- Also in welcher Form kann und soll Anthropologi weitergeführt werden? Ist die Blogform überhaupt noch gefragt?

- Inhaltlich fand ich die Vielfalt an Themen hier toll und die Mehrsprachigkeit.. Auch das man immer was zu gerade gesellschaftlich relevanten Themen finden konnte. Da hat man dann auch die ein oder andere Forscherin entdeckt, auf die man nie gestoßen wäre.

Als Wünsche evtl genanntes beibehalten plus:
- Fokus nicht auf die großen Fische und eher auf außerhalb der Uni arbeitende Leute legen bzw. unbekanntere Leute unterstützen.
- Mit anderen Disziplinen reden, vor allem was sie an der Anthro schätzen und was sie sehen, was nicht so läuft. Der freundschaftliche Rat sozusagen.
- Aktuelle Trends wie Design und UX aufnehmen und andere Themen “aufspüren”
- Public Anthropology betreiben. In jeder ollen Wissenschaftssendung erklären zu 99,9% die Welt; in manschen Webauftrittten der öffentlich Rechtlichen werden auch Youtuber integriert - könnte man nicht auch mal schauen unsere Ansätze zu präsentieren oder zumndest ne Rubrik “Zuschauerfragen” zu machen?

19.04.18 @ 03:31
Marie

Ich finde die Arbeit von Survival International gut. In den betreffenden Laendern gibt es schon genug Slumbewohner.
Die Alternative “die Gauner dingfest machen", das waere nett, ich bin nicht “dagegen, die Gauner dingfest zu machen".
Die praktische Alternative zum Leben unkontaktierter Voelker ist in erster Linie Slum, Drogen und Rechtlosigkeit.
Ausserdem setzt sich Survival International mit den Protestbriefen, die geschrieben werden, auch fuer Voelker (wie soll ich Ogiek, Massai etc. sonst nennen) ein, die durchaus nicht unkontaktiert sind und denen Land- und Weidegruende weggenommen werden!

Wer profitiert denn von den Staudaemmen etc.? Das fuellt ein paar Menschen die Taschen noch mehr, die Slumbewohner und kuenftigen Slumbewohner haben NIX davon!

Von der Hilfe, die Obdachlose, Drogenabhaengige und Arbeitssuchende in z.B. Deutschland bekommen, nicht nur in Form von Geld, sondern mit zig kostenlosen Beratungsstellen in jeder Stadt, Aerzte die ohne Keankenversicherung behandeln, Keankenversicherung, Substituierung und Entzugsstationen, psychiatrischer Behandlung etc., davon koennen viele Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien nur traeumen.

Fortschritt toetet, weil er oft ein toedliches Leben in den Slums und Randbezirken bedeutet.

Fuer die Batwa und Baka-"Pygmaen", fuer Minderheiten und Indien Bangladesch, etc., toetet Fortschritt.

13.02.18 @ 10:29
Tina Turner

Alles schön und gut, aber aufgrund der Listen des Medienechos könnte der Eindruck entstehen dass man nur was zu Islam und Terror zu sagen hat.

Das ist leider nicht annährend die Vielfalt die das Fach zu bieten hat aber immerhin mehr als nur zu Ostern oder Weihnachten angerufen zu werden &#59;)

Webauftritte sind ja komplizierter als man denkt. Die Probleme reichen von Zeit und Mittelknappheit (vermeintlicher und reeller, über fehlende medien und it Kompetenzen, bis hin zu politischen Diskussionen. Ganz zuschweigen von Apps und sonstigen mobile trends.

Darunter fällt wie sich das Fach oder Institut positioniert und wer was schreiben darf online… traurig aber wahr. Manche halten das auch nicht für relevant oder gar Aufgabe der Uni mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und sich zu präsentieren. Dann gibts oft schwierigkeiten zeitgemäße Formen in den Unialltag zu überführen z.B. Bewertung von Studierenden anhand medialer Produkte. Da steht oft die individuelle Wertung durch Prüfungen im Weg - und das auch an hier als “positiv” aufgeführten Instituten.

21.06.17 @ 20:31
ethnologic

Interessante Übersicht. Nur begehen Sie nicht den Fehler alle anderen Institute auf ihre ausbaufähigen Internetauftritte hinzuweisen. Das führt zu nichts. Vielleicht möchten einige Institute den Dialog mit der Öffentlichkeit nicht aktiv suchen, sondern angefragt werden. Im Rhein-Main-Gebiet scheint das mit der regionalen Presse gut zu funktionieren.

Siehe auch:

http://www.ffgi.net/medienecho.html

27.06.16 @ 06:02
Christoph Antweiler

Liebe Alle,

Zum letzten Kommentar

Die Zeitschrift EthnoScripts gibt es seit kurzem Online.

https://www.ethnologie.uni-hamburg.de/forschung/publikationen/ethnoscripts.html

Seit 2014 kommt Ethnoscripts im Online-Format als Open Access-Medium in Kooperation mit Hamburg University Press heraus. Der freie Zugang entspricht unserem Verständnis, wie wissenschaftliche Diskussionen sinnvoll gestaltet werden können und sollten. Ethnoscripts wird seither ausschließlich online publiziert. Sie finden alle Ausgaben ab Bd. 16, Nr. 1 hier:

http://journals.sub.uni-hamburg.de/index.php/ethnoscripts/issue/archive

Die Jahrgänge 1 bis 15 werden rückwirkend auch als Open-Access Journal online bereit gestellt. Sie finden Sie zukünftig unter “Archiv".

Christoph Antweiler

15.08.15 @ 10:01
kiesswetter m.

es ist nicht -entweder oder-,nicht wahr?
es ist wohl eher sowohl als auch…
man kann durchs kritisieren auch viel kaputt machen,jeder der keine lust hat ,sich mit dem thema auseinanderzusetzten kann jetzt abwinken und sagen..na siehste…

genau hinschauen…sich hineinversetzten.

09.12.14 @ 23:09
felix_riedel

“Es gibt aber auch Gesellschaften, in denen mehr das Kollektiv im Vordergrund steht. Diese Gesellschaften zu diskriminieren ist eigentlich für Ethnologen unzulässig.” Sagt Volker Harms, der Grund dafür, warum man sich etwas lustig macht über solche Debatten.

Das ist nämlich das Grundparadox - dass Leute ernsthaft behaupten, sie seien WEGEN des Rassismus und am Ende wegen Auschwitz Pazifisten. Wer immer diese Gewaltphänomene studiert hat, gerade in ihrer kollektivierenden Ideologie, KANN kein Pazifist sein. Natürlich ist es zulässig für Ethnologen, Gesellschaften zu diskriminieren. Dazu gibt es die Ethnologie - um angemessen differenzieren zu können zwischen Todeskulten wie Hamas und al-Qaida und einigermaßen kohabitationsfähigen Gesellschaften, die dankenswerterweise die Mehrheit ausmachen.

Evans-Pritchard, ein Relativist, wusste das und setzte sich in einen Baum, um italienische Faschisten als Sniper zu erledigen. Er hat auch dankenswerterweise seine ethnographischen Kenntnisse genutzt, um den faschistischen Vormarsch zu stoppen mit Hilfe der afrikanischen Truppen. Das hat Ethnologie hervorgebracht, trotz des halbgaren Relativismus, den EP in Sachen Hexenjagd an den Tag legt und der heute noch maßlos übertrieben wird: Als Aufforderung, bei einer Hexenjagd dem Kollektiv freien Raum zu lassen und nicht die Polizei zu rufen.

08.09.14 @ 10:42
laber

Ich sehe darin eher eine Diskriminierung des “Magdeburgers” als Ossi, den man als “Rechten” hinstellen will um ihn abzuschießen. Auf ähnliche weise hat man hunderte Akademiker im Osten abgeschossen indem man ihre integrität anzweifelte.
Dabei ist zu berücksichtigen das Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde” ausschliesslich aus Wessis besteht, wie übrigens alle Vorstände von Forschungseinrichtungen, auch und im besonderem im Osten!

“Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde unterstützt nachdrücklich den Protest gegen Äußerungen des Magdeburger Psychologen Rindermann.”

Das sich Intelligenz über Länder unterschiedlich verteilen und auch genetische Gründe haben - mein Gott, das gilt auch für die Milchzuckerverträglichkeit oder wegen mir die Höhentauglichkeit oder hundert andere Merkmale wie Krebsrisiko, Gewichtszunahme, Größe, Körperbau oder Kraushaare (wie z.b. auch die alten Griechen dargestellt werden) usw.

Generell sehe ich keinerlei Probleme mit dem individuellen FamilienGenpool oder auch dem Genpool von Völkern sofern man damit ganz offen umgeht und auch erwähnt was sie erschaffen haben.
Problematisch wird es erst dann wenn nahezu alles in Europa zu Keltisch erklärt wird, weil eine führende Gruppe von Forschern in Deutschland die Wahrheit aufgrund eines
“politisch unbequemen” Ergebnisses zurück halten.

Und damit lösen sie einen dominant an Kelten orientierten Rassismus aus, der aber nicht als solcher wahrgenommen wird.

Daran orientiert sich jeder noch so poplige Wissenschaftler und erst recht die Laien.
Dabei könnte man die Nazithesen ein für alle mal wiederlegen. Aber nein die Truppe agiert wie die Bilderberger - im Geheimen.

Das geht dann so weit, das West-Leitende in Ost-Forschungseinrichtungen (Archäologie) statt die Bevölkerung im Osten, die im Westen erforscht und jegliche Fahrten als Karawane in den Westen führt, obwohl quasi nebenan eine wunderschöne Slavenburg, Germanenfürsten oder Kreisgrabenanlagen sich förmlich für derartiges aufdrängeln.
Und das sollen nun die Landesarchäologen der neuen Bundesländer sein? Dann hätten sie doch gleich in Hessen, Bayern oder NRW bleiben können?
Wenn Leute sich für sowas interessieren sehen sie viele Kulturen mit anderen Augen: Perser, Iraner, Armenier, Griechen.
Dann sind das nicht mehr arme Südländer zu denen wir Eulen tragen müssen oder Taliban sondern die modernen Mesopotamier, Uratäer oder Helenen.
Was mir mehr Sorgen macht sind die Vaterschafts-DNA-Tests in der Kinder zur Ware mit Rückgaberecht werden, zumal sich ja Väter oft aus den Unterhaltszahlungen bei Trennung rauswinden.

17.10.13 @ 16:00