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Buchbesprechung: Unser merkwürdiger Umgang mit "Fremdem"

von lorenz am Mär 14, 2009 in Ethnologie allgemein, Migration Integration, Wir und die Anderen, Grenzüberschreitend, multikulturell, Bücher, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • 1 Kommentar »

Im Mittelalter wurde Afrika als Europa ebenbürtig angesehen. Heut ist das anders. Warum? Sozialanthropologiestudentinnen aus Wien gehen in einem Buch dem “Spuk des Fremden” auf den Grund.

Das Fremde

“Das Fremde. Konstruktionen und Dekonstruktionen eines Spuks” ist Resultat eines Seminars an der Uni Wien. Anhand von Beispielen aus der Politik, Werbung und Geschichte zeigen die Autorinnen auf, wie wir das Fremde konstruieren, wie wir Fremde behandeln und wie wir uns eventuell vom “Spuk des Fremden” befreien können.

Ende letzten Jahres hatte ich mich mit den beiden Redakteurinnen Stephanie Krawinkler und Susanne Oberpeilsteiner über das Buch unterhalten. Kurz danach landete das Buch in meinem Briefkasten. Ich habs es nun gelesen.

Es ist ein gutes Buch. Es gibt eine gute Einführung in ein zentrales Thema unseres Faches, in Theorien (oder Ideologien) wie die des Multikulturalismus und in die Diskursanalyse, ein grundlegendes Handwerkzeug für jeden Gesellschaftswissenschaftler. Lediglich sprachlich hapert es gelegentlich: Die teils langen Zitate auf Englisch hemmen de Lesefluss und aufgrund des Fachjargons sollte man ein paar Semester studiert haben, um vom Buch profitieren zu können.

Besonders gut gefällt mir die kritische Einstellung zur populären Gleichsetzung von Nationalität und Kultur. Ob jemand als fremd aufgefasst wird, hängt nicht unbedingt mit der Nationalität zusammen. Auch ohne Migranten existiert in Österreich und anderen Länderm eine Vielfalt von Lebensformen und Werten.

“Ein Fremder", schreibt Caroline Purps im Einstiegskapitel, “ist nicht einfach fremd, er wird zu dem Fremden gemacht.” Wer zu Fremden gemacht wird und wie diese Fremde behandelt werden, hat nicht unbedingt mit den Eigenschaften der jeweiligen “Fremden” ("ihrer Kultur") zu tun, sondern mit der politischen Grosswetterlage, mit Machtverhältnissen, Interessen der dominierenden Gesellschaftsschichten.

Um Fremde und Fremdheit zu verstehen, muss man daher die Mehrheitsgesellschaft studieren. Hier ist die Diskursanalyse, die Purps vorstellt, ein nuetzliches Werkzeug:

Überzeichnet gesagt: Wer den Diskurs bestimmt, kann Realität schaffen. Während also die Mehrheitsbevölkerung im Alltagsdiskurs meint, mit zwingenden Tatsachen zu hantieren, stellt die Critical Discourse Analysis das in Frage. Ein Fremder ist nicht einfach fremd, er wird zu dem Fremden gemacht. Und Angehoerige einer bestimmten Minderheit sind nicht einfach anders, sie werden zu den Anderen gemacht.

Dies ist eine wichtige Erkenntnis. Zur Zeit sind Muslime die Fremden. Zu Fremden Nr 1 gemacht durch 9/11 und USAs “Krieg gegen Terror". Fremdbilder ändern sich. Hier in Norwegen z.B. wurden vor hundert Jahren die Schweden ähnlicher Hetze und Diskriminierung ausgesetzt wie Muslime heutzutage - etwas das sich heute niemand vorstellen kann.

Auch das Bild von Afrika hat sich gewandelt. Aufzeichnungen aus dem Mittelalter zufolge, so Stefan Weghuber in seinem Beitrag, hatten Europäer hohen Respekt vor Afrika. Afrika galt als Europa ebenbürtig. Dies änderte sich mit der europäischen Expansion und den Kreuzzügen. Afrikaner wurden als primitiv dargestellt, um Missionierung und Kolonisierung zu legitimieren. Während des Zweiten Weltkriegs charakterisierten die Nationalsozialisten Marokkaner, die in der französischen Armee Dienst taten, als “Kannibalen".

Dieses Bild von Afrikanern bekamen jene österreichischischen Frauen zu spüren, die Beziehungen mit marokkanischen Besatzungssoldaten, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges u.a. in Vorarlberg einmarschierten, eingingen. Marokkaner wurden - im Gegensatz zu den französischen Soldaten - als “Naturmenschen” oder “Kulturlose” angesehen. Sich mit “solchen Leuten” zu verheiraten, galt als Unding. “Lassen Sie sich nie mehr in der Kirche blicken", sagte ein Pfarrer zu einer dieser Frauen, die mit einem Marokkaner ein Kind hatte.

Auch bei dieser Begegnung spielten “die Bewertungen und Interpretationen eines vorkonstruierten Fremden eine entscheidende Rolle", kommentiert Weghuber.

Fremdbilder werden ständig neu geschaffen - z.B. auch in der Werbung, wenn Fanta mit ihrem Bamboocha-Werbespot aus dem Jahre 2005 (und der begleitenden Kampagne) Klischees aus der “paradisischen Südseewelt” aufgreift, wie dies Hanna M. Klien in ihrem Artikel schildert:

(deutsche Version nicht mehr auf Youtube)

Auch hier sagt der Diskurs über die “Anderen” mehr aus über die Mehrheitsgesellschaft als über die “Fremden". Mithilfe eines psychoanalytischen Zugangs zeigt Klien, dass die Werbung darauf abzielt, Wünsche, die in unserer (kapitalistischen) Gesellschaft kein Platz haben und daher verdrängt werden, anzusprechen. Spass, Strand und Sonne statt Arbeit! Fanta machts möglich!

Das Resultat ist eine “durch rassistisch und exotisch gepraegte Stereotypen” dargestellte Südseebevölkerung. Die beiden Männer im Werbespot (Jimmy und Little Budda) werden “vor allem durch ihre Naivität, Unbedachtheit und die positive Lebenseinstellung charakterisiert", so Klien.

Diese Perspektive auf “das Fremde” oder “die Fremden” als Konstrukt ist ein wichtiges Korrektiv zu gegenwärtigen Diskursen, in der Praxisen der Mehrheit selten kritisch analysiert werden. Viele dieser Diskurse basieren auf der Theorie oder Ideologie des Multikulturalismus, welche die Welt als eine Ansammlung verschiedener in sich geschlossener, homogener Kulturen sieht.

Susanne Oberpeilsteiner zeigt auf, dass Multikulturalismus - obwohl es verschiedene Versionen davon gibt - nicht unbedingt eine gute Lösung im Umgang mit “Fremden” ist. Sie zitiert u.a. Frank-Olaf Radtke der meint dass “kulturelle Differenz als Legitimation für den fortbestehenden Sonderstatus der Migranten weiterbenutzt” werde. Multikulturalismus, so Radtke, reproduziere genau die Kategorien, die überwunden werden sollen. Menschen wuerden ausschliesslich mit ihrer “Herkunftskultur” identifiziert. Die “Fremden” bekämen keine Chance, dem “Eigenenen” ähnlich zu werden; sie würden immer “fremd” bleiben.

Sehr verbreitet ist instrumenteller Multikulturalismus: Man anerkennt das Fremde solange es einem selbst nutzt, die Gesellschaft “bereichert” und leicht konsumierbar ist. Wer hat schon etwas gegen indisches Essen oder kubanische Rhythmen? Anders verhält es sich mit dem Hijab, ein komplexes Thema, das nicht auf Anhieb verstanden werden kann und daher gerne abgelehnt wird (Thomas Hylland Eriksen spricht von “diversity versus difference“).

Solche Haltungen hat Aleksandra Kolodziejczyk in der Wahlwerbung der SPÖ für die Wiener Landtagswahlen 2005, das sie für das Buch analysiert hat, entdeckt. Die Sozialdemokraten operieren mit zwei Kategorien von Fremden, den erwünschten und den unerwünschten Fremden ("ZuwanderInnen").

Die Ethnologin schreibt:

Wünschenswerte Elemente des multikulturellen Erlebnisses sollen hervorgehoben werden, unerwünschte Teile des Fremden assimiliert und bestehende Konflikte und Reibungsflächen ausgeblendet werden.
(…)
Die unerwünschten Fremden sollen ausgegrenzt werden, die Erwünschten, die bereits einen sicheren Aufenthaltsstatus besitzen, sollen sich integrieren und sich konform mit den geltenden Gesetzen und sozialen Normen verhalten. (….) Die Verbesserung des Rechtsstatus und der Bedürfnisse von Zugewandterten mit prekären Aufenthaltsbedingungen werden nicht thematisiert.


Grosses Interesse an “Fremdem” konnte sie nicht entdecken, eher bevormundende und moralisierende Aussagen:

Solidarität zwischen den Menschen wird propagiert, weil “alle Fortschritte (…) niemals blind machen (dürfen) für die Schwächeren, die nicht mitkönnen". (…) Die Sozialdemokraten zaehlen alle zugewandterten Personen zu den Schwachen und Hilfsbeduerftigen. Anstatt MigrantInnen als handelnde und gleichberechtigte InteraktionspartnerInnen wahrzunehmen, werden sie als KundInnen der SPÖ in eine hierarchisch unterlegene Position gebracht.

Welche Alternativen gibt es?

Weniger paternalistisch und mit mehr Offenheit scheint eine oesterreichische Bank dieses Thema anzugehen. Stephanie A. Krawinkler stellt das sogenannte “Diversity Management” der BA-CA (Bank Austria Creditanstalt) vor. Obwohl auch die Bank etwas stereotyp mit Vorstellungen einer “Nationalkultur” umgeht, berücksichtigt sie auch Vielfalt in Bezug auf Alter, Gesundheitszustand und sogar “Lebensweise” (Familienform, sexuelle Orientierung, “Work-Life-Balance"). Das ist eine ganz andere Haltung zu Vielfalt als ich in meinem ersten “richtigen” Job erfuhr. Schnell merkte ich, dass ich mit meinem Ethnologie-Background nur schlecht in die Gemeindeverwaltung hineinpasste. Als ich meinen Chef fragte, ob es moeglich sei, die Stelle meinen Qualifikationen anzupassen, wurde er wütend. Ich hatte meinen Chef niemals zu wütend gesehen.

Als Alternative zu einem essentialistischen Multikulturalismus schlägt Susanne Oberpeilsteiner Wolfgang Welschs Konzept der “Transkulturalität” vor. Dies trage der “Vernetztheit der Kulturen” Rechnung, schreibt sie. Schön wäre noch ein Durchgang der wachsenden anthropologischen Fachliteratur zum Kosmopolitismus gewesen.

SIEHE AUCH:

Interview: Neue Blicke auf “das Fremde” - Sozialanthropologie-Studentinnen geben Buch heraus

Wenn christliche Terroristen töten

von lorenz am Mär 9, 2009 in Wir und die Anderen, Europa, Islam, Christentum, Politik / Oekonomie, Konflikt Gewalt • 1 Kommentar »

Der Standard interviewt Ethnologen Dominic Bryan zum jüngsten Terroranschlag auf britische Soldaten in Nord-Irland, bei dem zwei Armeeangehörige ums Leben kamen.

Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich europäische Medien über Terroranschläge berichten, je nachdem ob sie von Christen oder von Muslimen ausgeführt werden. Hier wird nicht über Christentum und Gewalt debattiert. Der Konflikt wird als politischer Konflikt diskutiert. Dies ist wohl auch richtig so, denn - so Ethnologe Bryan - es handelt sich in Nordirland nicht in erster Linie um einen Glaubenskrig zwischen Protestanten und Katholiken:

“Obwohl wir die beiden Gruppen als Katholiken und Protestanten bezeichnen, geht es um die politische Frage, ob die sechs Grafschaften Nordirlands weiterhin innerhalb Großbritanniens existieren oder aber ein Teil eines vereinigten Irlands werden.” Eine genauere politische Bezeichnung der beiden Gruppierungen wäre demnach Nationalisten (katholische Seite) und Unionisten (protestantische Seite), obwohl auch religiöse Elemente eine Rolle spielen würden. Aber: “Der Konflikt dreht sich nicht wirklich um Religion, sondern um die Legitimität, in welchem Staat wir leben", so Bryan.

So differenziert wird selten diskutiert, wenn es z.B. um Taliban geht. Lassen sich Parallelen ziehen? Im Kommentar Missing the essence of Talibanism in der pakistanischen Zeitung “The News” schreibt Ayaz Amir:

I think we are not getting it. Talibanism in Afghanistan is a revolt against the American occupation. (…) But Pakistani Talibanism (…) is a revolt against the Pakistani state. (…) If this were Nepal this would be a Maoist uprising. If this were a Latin American country it would be a peasant or a Guevarist uprising. Since it is Pakistan, the revolt assaulting the bastions of the established order comes with an Islamic colouring, Islam reduced to its most literal and unimaginative interpretations at the hands of those leading the Taliban revolt.

Dieses Thema bespricht auch Ethnologe Gabriele Marranci in seinem Beitrag Terrorism in the name of Jesus? Everybody ignore

SIEHE AUCH:

Ethnologe: “Ethnien und Religion sind keine Kriegsursachen”

Kreationismus: Der "Einzug des Aberglaubens in die Wissenschaft"

von lorenz am Mär 8, 2009 in Ethnologie allgemein, Religion Spiritualität, Kosmologie, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Einen Kommentar hinterlassen »

In Deutschland lehnen etwa 20 Prozent der Bundesbürger die Evolutionstheorie ab. Anlässlich einer Konferenz zu den Hintergründen des Kreationismus hat sich der Deutschlandfunk mit dem Ethnologen und Leiter der Tagung Christoph Antweiler unterhalten.

“In Universitäten und auch in Schulen macht sich ein Gedankengut breit, was sich wissenschaftlich maskiert und nicht selber als religiös ausgibt, aber de facto religiös ist", sagt Antweiler. “Ich habe nichts gegen Religion, aber ich glaube, dass Wissenschaft und Religion zwei paar Schuhe sind.”

Er hat beobachtet, dass einige junge Studenten gar nicht mehr korrekt zwischen Wissenschaft, Glauben und Vermutungen unterscheiden können. 


Wir hätten es jedoch nicht nur mit dem Phänomen Religion versus Evolutionstheorie / Darwinismus zu tun, sondern auch mit einer breiten wissenschaftsskeptischen Strömung.

>> weiter im Deutschlandfunk

Kürzlich hat die Sueddeutsche über diesen Trend in Deutschland geschrieben, siehe Kreationismus in der Schule - Bibeltreuer Lehrplan

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Je mehr Wissenschaft, je mehr Okkultismus

Sind die Universitäten auf die »Wiederentdeckung der Religion« vorbereitet?

Tote Links im Journal Ethnologie

von lorenz am Mär 8, 2009 in Internet, Artikel und Papers, Zeitschriften • Einen Kommentar hinterlassen »

Journal Ethnologie, eine der wenigen Ethnologiezeitschriften, die an die breite Öffentlichkeit gerichtet ist, hat seine Webseite neugestaltet und dabei vergessen an seine Leser zu denken. Bisherige Links funktionieren nicht mehr.

Wie so oft, wenn Webseiten aufgepeppt werden oder eine neue Publikationsloesung gewählt wird, ändern sich die URLs, die Webseitenadressen der Artikel. Viele Webmaster vergessen, dass Webseiten keine Inseln sind, sondern Teil eines weltweit verbundenen Netzes. Wir alle bookmarken Webseiten, linken zu ihnen, wenn wir über sie bloggen, darüber diskutieren oder in wissenschaftlichen Arbeiten sie als Quelle angeben.

Zum Beispiel führen nun alle Links in einer meiner letzten Beiträge über Journal Ethnologie nicht mehr zu den jeweiligen Artikeln, sondern, da sich die Adresse geaendert hat, auf die Vorderseite des Magazins. Viel Spass beim Suchen der Texte!

Was hätten die Webmaster von Journal Ethnologie tun sollen? Eine Weiterleitung einrichten! Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, solche Weiterleitungen einzurichten (Beispiel).

Tote Links sind ein grosses Problem in Netz. Zum Beispiel sind meine Einführungstexte zur Wirtschaftsethnologie und den Inuit (geschrieben vor meiner Abschlusspruefung in 2001) unbrauchbar geworden, da die meisten Links ins Leere führen. Auch viele Texte, über die ich auf antropologi.info gebloggt habe, sind nicht mehr auffindbar.

Kurze Pause

von lorenz am Feb 3, 2009 in Internes • Einen Kommentar hinterlassen »

Ich wollte eigentlich vor meiner Abreise nach Lahore den Blog updaten, bin nun doch nicht mehr dazu gekommen. Nach dem 10.2. geht es hoffentlich bald weiter.

Volkskunde-Studenten entwickeln Wiki über bayrische Bräuche

von lorenz am Jan 18, 2009 in Internet, Technologie, Kultur Tradition, Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Wissensvermittlung, Ethnologie und Multimedia / Internet • Einen Kommentar hinterlassen »

Zum 1. Mai soll es online gehen: In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege entwickeln Augsburger Studenten ein Brauch-Wiki, ein Online-Lexikon, an dem zukünftig jeder mitschreiben kann, schreibt die Welt am Sonntag.

Ethnologin Margaretha Schweiger-Wilhelm, die das Projekt leitet, meint mithilfe dieses Wikis könne eine Datenbank entstehen, wie sie mit den herkömmlichen Methoden der Feldforschung niemals möglich wäre. Sie hofft, dass so ein möglichst wirklichkeitsnahes Bild der Brauchtumslandschaft entstehen kann.

Denn der Wissenschaft, ebenso bestehenden Brauchtumslexika im Internet, fehle oft der Bezug zur Gegenwart, die Beschreibungen seien “sehr reproduktiv", sagt Michael Richter vom Heimatverein für Landespflege. “Bräuche sind aber nichts Statisches, sie verändern sich permanent, das soll das Projekt deutlich machen.”

“Es gibt so viele Leute, die im Internet schreiben", sagt Seminarteilnehmerin Luisa Berger. “Das wird auch für die Bräuche funktionieren.”

Die Studenten im Volkskunde-Seminar schreiben gleichzeitig wissenschaftliche Artikel über bayerische Bräuche - auch neueren Datums.

>> weiter in der Welt am Sonntag

SIEHE AUCH:

Musikethnologie des Alphorns - neue Multimedia-Webseite

“Mediterranean Voices” - Ethnologen mit neuer Multimedia-Datenbank im Netz

Interview with anthropologist Michael Wesch: How collaborative technologies change scholarship

Another way of doing fieldwork: Developing websites with your informants!

Online: New book on the cultural significance of Free Software

"Projekt Migrationsgeschichte": Kulturwissenschaftler in Container in Innenstadt

von lorenz am Jan 18, 2009 in Migration Integration, Globalisierung, Geschichte, Ausstellungen Museen, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Einen Kommentar hinterlassen »

Die Geschichten von Migranten ist selten Thema in Museen. Im Rahmen der Heimattage startet ein Projekt zur Migrationsgeschichte in Reutlingen: In Ab dem 14. März werden Ethnologen, Volkskundler und andere Kulturwissenschaftler in einem “Geschichtsbüro auf Zeit” in der Innenstadt Reutlingens zu finden sein, um mit Migranten zu reden, meldet der Alb-Bote.

Projektleiterin Claudia Eisenrieder und drei Mitarbeiter werden in dem Container an der Nikolaikirche bis Mitte Mai nicht nur Interviews führen mit den so genannten Gastarbeitern, die Reutlingen als neue Heimat im Wirtschaftswunderland auserkoren haben, sowie mit den Spätaussiedlern, Flüchtlingen und den Asylbewerbern, die ab den 90er Jahren an den Fuß der Achalm umgesiedelt sind. Sie werden auch “Erinnerungsgegenstände” entgegennehmen.

Zur Zeit nehmen die Forscher Kontakt mit Migranten auf. “Wir möchten einen Aktionskreis mit Vertretern unterschiedlicher Migrantengruppen aufzubauen", erklärt Eisenrieder.
 
Die Arbeit soll in eine Ausstellung im Heimatmuseum im Frühjahr 2010 münden, sowie in ein Buch oder eine andere Dokumentation.

>> weiter im Albbote

>> mehr Information im Schwäbischen Tagblatt

SIEHE AUCH:

Ethnologe schreibt Migrationsgeschichte - Interview mit Erwin Orywal

ZEIT nicht beeindruckt ueber “Projekt Migration” in Köln

Warum helfen sie illegalisierten Flüchtlingen?

von lorenz am Jan 18, 2009 in Migration Integration, Globalisierung, Wir und die Anderen, Bücher • Einen Kommentar hinterlassen »
cover

Warum gibt es Menschen, für die es selbstverständlich ist, zu helfen, obwohl sie dabei Gesetze brechen? Diese Frage untersucht Ina Boesch in ihrem neuen Buch “Grenzfälle. Von Flucht und Hilfe. Fünf Geschichten aus Europa”.

Boesch studierte Ethnologie, Geschichte und Publizistik an der Uni Zürich. Viele Jahre hat sie als Kulturredaktorin bei Schweizer Radio DRS2 gearbeitet.

>> Besprechung im Tagesspiegel

>> Rezension in der WoZ

Boesch hat auch eine interessante Webseite: http://www.inaboesch.ch

SIEHE AUCH:

Festung Europa: “Wir wollen die Schicksale hinter den Zahlen aufzeigen”

Erforschte das Leben illegalisierter Migranten

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