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Ausstellung räumt auf mit Vorstellungen über die Südsee

von lorenz am Okt 10, 2007 in Wir und die Anderen, Ozeanien AUS / NZ, Ausstellungen Museen, Ausstellungen Museen • Einen Kommentar hinterlassen »

Die faz wuenscht sich der neuen Ausstellung des Ethnologischen Museums in Berlin “Neuirland - Kunst der Südsee”. Die Ausstellung scheint mit Vorurteilen aufzuraeumen:

Die Südsee war eines der frühen Forschungsobjekte der Ethnologie - aber das, was viele in ihr sahen, waren eher europäische Wunschprojektionen. Vor allem hat die Vorstellung, auf diesen Inseln „ursprüngliche“, kulturell abgeschlossene, stagnierende Völker zu finden, die keinerlei Außeneinflüssen ausgesetzt waren, wenig mit der Realität zu tun.

(…)

Leider gibt es Tage, da trifft man in den Räumen der Dahlemer Ausstellungen mehr Wärter als Besucher, und man wünschte sich, ein wenig vom propagandistischen und finanziellen Aufwand, mit dem die Staatlichen Museen zu Berlin eingekaufte Blockbuster-Ausstellungen wie die „Schönsten Franzosen kommen aus New York“ oder das „MoMA in Berlin“ an den kulturinteressierten Mann bringen, käme der Werbung für die weltweit einmaligen außereuropäischen Sammlungen zugute, die in Dahlem lagern: Denn was dort zu sehen ist, erzählt mehr über die Begegnung der Kulturen und die Entstehung und „Migration von Formen“ als viele ambitionierte Ausstellungsprojekte, für die anderswo mit deutlich größerem Krach getrommelt wird.

>> zum Artikel in der faz

SIEHE AUCH:

„Welt der Schatten – Kunst der Südsee“ - Der Tagesspiegel zum “Dilemma ethnologischer Museen”

Indigenous Art? Non-Western Art? Primitive Art? The Paris Museum Controversy

In Berlin: Protest gegen Fortwirken des Kolonialismus in Ethnologie-Museen

Nun auch Live-Blogging vom der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde

by lorenz on Sep 30, 2007 in Ethnologie allgemein, Wissensvermittlung, Ethnologie und Multimedia / Internet • 3 comments »

Nach dem Live-Blogging bei der Volkskunde-Tagung Bilder Bücher Bytes wird es nun auch Live-Blogging bei der Ethnologen-Tagung geben. Die Volkskundler haben innerhalb nur weniger Tage eine imponierende Sammlung an Texten, Podcasts und Bildern zusammengestellt.

Am morgigen Montag startet die Tagung Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde “Streitfragen – zum Verhältnis von empirischer Forschung und ethnologischer Theoriebildung am Anfang des 21. Jahrhunderts“. Ein spannendes Thema, und fast die gesamte deutsche Ethnoblogger-Szene wird dort anzutreffen sein und live berichten.

SIEHE AUCH:

Live-blogging auf Volkskunde-Kongress

Conference Podcasting: Anthropologists thrilled to have their speeches recorded

Anthropology podcasts receive much attention

Ethnologin: "Schlagstöcke gegen Mönche ist für Burmesen zutiefst schockierend"

von lorenz am Sep 27, 2007 in Asien, Politik / Oekonomie, Konflikt Gewalt, Buddhismus • Einen Kommentar hinterlassen »

Wenn das burmesischen Militär auf Mönche einknueppelt, ist das eine in Burma extreme Vorgehensweise. Denn dass einem Mönch mit einem Stock über den Kopf geschlagen wird, sei eine Unvorstellbarkeit für Buddhisten, sagt die Berliner Ethnologin Miriam Kapp , lesen wir auf OÖNachrichten.

Mönche würden niemals infrage gestellt und schon ein Bild, das eine Schürfwunde auf dem Kopf eines Robenträgers zeige, löse Entsetzen in der Bevölkerung aus. “Es ist eine sehr symbiotische Beziehung zwischen den Familien und den Mönchen. Idealerweise sollte auch die Beziehung zum Staatsoberhaupt eine solche sein, aber sie wurde durch das Verhalten der Militärs zerstört", sagte Kapp. Die Junta hätte alles versucht, die traditionell autonomen Klöster unter ihre Kontrolle zu bringen.

>> zum Bericht in den OÖNachrichten

Die Mönche halten demonstrativ Reisschüsseln halten – mit der Öffnung zu Boden gekehrt. Das ist in dem buddhistischen Land ein starkes Symbol: Die Mönche zeigen so, dass ihnen das (Seelen)Heil der Generäle nicht mehr wichtig ist. “Die Mönche aber zeigen, dass sie von der Regierung nichts mehr annehmen wollen. Und das gilt als eine harte Strafe.", sagte die Ethnologin zwei Tage zuvor zur “Presse". In der buddhistischen Tradition ist es nämlich alltäglich, Spenden, etwa Essen, in Schalen von Mönchen zu geben, wodurch sich der Spender Vorteile für sein Karma erhofft.

>> zum Bericht in der Presse

>> Burma-Spezial im Standard

Derzeit ist eine internationale Kampagne gestartet worden. Alle werden aufgefordert, sich am morgigen Freitag in Rot zu kleiden, siehe dazu mein Beitrag (auch mit mehr Info zu Burma) Wear red shirts on friday - Anthropologists on the protests in Burma?

Weiterhin Hungerlöhne an den Unis: Ethnologe fühlt sich ausgebeutet

von lorenz am Sep 25, 2007 in Studium Situation an den Unis, Arbeit(sleben) • Einen Kommentar hinterlassen »

Die Situation für Dozenten in Deutschland hat sich offenbar trotz Protesten nicht gross veraendert. Noch immer bekommen Dozenten nur ein Taschengeld und müssen zudem auf soziale Absicherungen verzichten. Die ARD schreibt ueber Ethnologie-Dozenten Ulrich Oberdiek, fuer den das Dozenten-Dasein ein Verlustgeschaeft ist.

Er fühlt sich ausgebeutet:

Ich leiste eine enorm zeitintensive, qualitativ hochwertige Arbeit, habe mit meinem Doktortitel den höchsten akademischen Grad erreicht und werde dafür mit einem Hungerlohn abgespeist. Die Politik geht noch immer von der antiquierten Vorstellung aus, dass alle Lehrbeauftragten ihre Tätigkeit nur nebenbei ausüben.

Seit knapp 18 Jahren arbeitet Ulrich Oberdiek als Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen. In diesem Semester leitet er ein Seminar an der Universität Heidelberg und an der Universität München. 700 Euro bekommt er für das Seminar in Heidelberg (umgerechnet etwa 115 Euro pro Monat) und ganze 300 Euro verdient er fuer das Semester in München.

Gegenüber dem ARD-Magazin “Monitor” verteidigte der Hamburger Wissenschaftssenator Jörg Dräger die gängige Praxis: “Man verhält sich hier völlig gesetzeskonform.” Das Gesetz geht davon aus, dass Lehrbeauftragte außerhalb der Hochschule einer hauptberuflichen, abgesicherten Beschäftigung nachgehen, so die ARD.

Doch, so die ARD weiter, nach Informationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gibt es unter den Lehrbeauftragten eine “grosse Gruppe", die ihren Lebensunterhalt ausschliesslich oder überwiegend durch Lehraufträge abdecken muss.

Noch kritischer sieht die finanzielle Situation der etwa 6.000 Privatdozenten aus, lesen wir:

Privatdozenten haben ebenfalls promoviert und sind sogar habilitiert - sie verfügen also über dieselbe Qualifikation wie ordentliche Professoren. Sie warten auf eine freie Professorenstelle. Damit sie sich allerdings überhaupt bewerben dürfen, sind sie verpflichtet, jedes Semester zwei Stunden pro Woche eine Lehrveranstaltung zu leiten - und zwar völlig kostenlos.

>> zum Bericht bei der ARD

SIEHE AUCH:

Hungerlöhne: Die Münchner Ethnologen streiken

SZ ueber Ethnologen-Protest: “Nachwuchswissenschaftler arbeiten zum Nulltarif”

"Politik und Verwaltung haben Angst vor Ethnologen"

von lorenz am Sep 15, 2007 in Ethnologie allgemein • Einen Kommentar hinterlassen »

Ethnologen hinterfragen Konventionen. Unser Blick ist oft machtkritisch, subversiv. Dies schrecke Politik und Verwaltung oft davon ab, mit Ethnologen zusammenzuarbeiten, behauptet Jacques Hainard, Leiter des Ethnographischen Museums in Genf auf Swissinfo. Denn, so Hainard weiter, die heutige Gesellschaft “habe Mühe, sich in Frage zu stellen".

Jacques Hainard, lesen wir, ist bekannt fuer seine provozierenden Ausstellungen. Er entschlüsselt da “die Riten und Fetische unserer postindustriellen Epoche ,die einst nur den als “primitiv” geltenden Gesellschaften zugeordnet wurden".

Ueber die Ethnologie sagt er:

Was mich in diesem Beruf am meisten fasziniert, ist die Freiheit, den Leuten sagen zu können, dass wir die Wahrheit keineswegs gepachtet haben. Diese gezielte kleine Irritation fordert jeden auf, anders zu denken und mehr Grosszügigkeit und Toleranz gegenüber den Andern unter Beweis zu stellen.

>> zum Interview auf Swissinfo

Auf der anderen Seite haben Ethnologen schon immer mit den Maechtigen zusammengearbeitet, z.B. mit den Kolonialmaechten . Immer mehr Ethnologinnen arbeiten bei der Bundeswehr und wir warnen vor der zunehmenden Militarisierung der Ethnologie

Journal Ethnologie über Second Life und andere "digitale Welten"

von lorenz am Sep 14, 2007 in Internet, Technologie, Wir und die Anderen, Feldforschung, Forscher / Theorien / Richtungen, Artikel und Papers, Zeitschriften, Ethnologie und Multimedia / Internet • Einen Kommentar hinterlassen »

“Aus sozialanthropologischer Perspektive ist das besondere an second life und anderen virtuellen Welten, dass sie uns gleichsam die geheimen Wünsche, die schönsten Erinnerungen der Menschheit an Landschaften, Räume und Situationen zeigen oder sagen wir eher, wie kleine Bühnenstücke mit ganz eigener Kulisse präsentieren", schreibt Urte Undine Frömming. “Ebenso werden die dunklen oder verdrängten gesellschaftlichen Aspekte sichtbar.”

Das Schwerpunktthema der neuesten Ausgabe von Journal Ethnologie heisst “Digitale Welten”

Zu den Texten:

Urte Undine Frömming: A personal rainstorm in my Inventory
Über kulturelle Ursachen, Wirkungen und die sinnliche Wahrnehmung von second life und anderen virtuellen Welten – eine sozialanthropologische Analyse. Urte Undine Frömming hat mit ihrem Avatar eine teilnehmende Beobachtung in second life durchgeführt.

Mark Butler: Cyborg-Ethnographie. Zur Kultur des Computerspielens
“Was erleben die User von Computerspielen?” hat sich Mark Butler gefragt und Interviews mit Spielern geführt über deren Erleben in der realen und virtuellen Welt.

Patrick Neveling: Zur Stiftung sozialen Sinns (Online) und der Lackierung eines Doppeldeckerbusses (Offline)
Patrick Neveling zeigt uns, welche ganz praktische Rolle das Internet in der realen Welt beim Lackieren eines Vereinsbusses gespielt hat.

Werner Trieselmann: Die Überwindung des digitalen Grabens. Ein medienethnologischer Ansatz für marginalisierte Kids in Rio de Janeiro
Werner Trieselmann skizziert ein ethnologisches Forschungsprojekt in der realen Welt, bei dem es um die bewußte Einsetzung und Wirkung digitaler Möglichkeiten geht. Es geht um die Inszenierung von Fremdheit vor einer Filmkamera.

Thomas Becker: Matrix versus The Ghost in the Shell
Die neuen Mythen der virtuellen Welt sind nicht mehr allein diskursiv analysierbar. Ueber den virtuellen Bilderstrom als Mythos des Massenmarktes.

Doris Hallama: Sichere Alpen. Von Landschaftsbildern und verunsicherten Räumen
Doris Hallama weist er auf gesellschaftliche Veränderungen in unserem Verhältnis zur Natur hin, die ursächlich mit Erkenntnisprozessen zu tun haben, die durch die Existenz “Digitaler Welten” angestoßenen wurden.

SIEHE AUCH:

Cyberanthropology: “Second Life is their only chance to participate in religious rituals”

Studiert indianische Mythen im Netz

Forschungsprojekt untersucht Rituale in Internet

Why were they doing this work just to give it away for free? Thesis on Ubuntu Linux hackers

“YouTube clips = everyday ethnography”

Now online: EASA-conference papers on media anthropology

Mehr Cyberanthropology bei Xirdalium

Neue Ausgabe von Ethmundo: Das Fest - ein ganz normaler Ausnahmezustand

von lorenz am Sep 14, 2007 in Wir und die Anderen, Kultur Tradition, Artikel und Papers, Zeitschriften • Einen Kommentar hinterlassen »

Was waere ein Leben ohne Feste? Ob nun Feste in erster Linie zur Orientierung im Jahresablauf dienen wie die Einleitung zur neuen Ausgabe von Ethmundo suggeriert oder weil wir Feste brauchen weil der Mensch ein soziales Wesen ist - darueber kann man filosofieren bei der Lektuere der Schwerpunktthema der neuen Ausgabe von Ethmundo.

Ein Interview zum Schuetzenfest in Everswinkel ist genauso dabei wie Texte ueber St.Patricks Day in Irland, das balinesische Neujahresfest, ueber den ganz besonderen 15. Geburtstag in Mexiko und ueber die Feier des dritten Milleniums in Aethiopien (dort hat das 21. Jahrhundert erst vorgestern begonnen)

SIEHE AUCH:

Multimedia-Webseite: Feste - Bräuche - Traditionen in Europa

"Draußen nur Kännchen" - Ethnologe Asfa-Wossen Asserate redet ueber Deutschland

von lorenz am Sep 14, 2007 in Wir und die Anderen, Afrika, Kultur Tradition, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Einen Kommentar hinterlassen »

“Sagen Sie bitte einen hässlichen Satz, den es nur im Deutschen gibt", sagt der ZEIT-Journalist. “Draußen nur Kännchen", antwortet Ethnologe Asfa-Wossen Asserate: “Niemandem sonst leuchtet die Logik ein, warum man eine Tasse Kaffee nicht auch draußen trinken sollte.” Warum gibt es gerade in Deutschland »draußen nur Kännchen«? “Weil die Deutschen in vielerlei Hinsicht genormt sind; das hat mit der preußischen Vergangenheit zu tun", meint der Ethnologe.

In dem Stil geht es munter weiter. Asfa-Wossen Asserate ist 1968 von Aethiopien nach Deutschland gekommen. Ueber Afrika aeussert er sich allerdings sehr abschaetzig mit der Standard-Phrase “Ich bin gegen Political Correctness". Er hat offenbar nicht mitbekommen, dass es eben political correct ist, sich abschaetzig ueber Afrikaner zu aeussern (und Muslime etc). Man denke u.a. daran was Sarkozy neulich sagte: “The tragedy of Africa is that the African has never really entered into history … They have never really launched themselves into the future.”

>> zum Interview mit Asfa-Wossen Asserate in der ZEIT

SIEHE AUCH:

In Darkest Leipzig - Ethnologiestudent erfolgreich mit Buch über Leipziger Clans und Stämme

Deutschlandforschung: “Deutsche Hunde – Ein Beitrag zum Verstehen deutscher Menschen”

Ethnologe Leo Frobenius und der koloniale Blick auf Afrika

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