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Multikultureller Rassismus: Angst vor Identitätsverlust bei den Nicobaren?

by lorenz on Mar 5, 2006 in Urbevölkerungen und Minderheiten, Wir und die Anderen, Ozeanien AUS / NZ, Kultur Tradition • 1 comment »

Hier war bereits mehrmals davon die Rede, dass bei Berichterstattung ueber Ureinwohner (unbewusst) rassistische Denkweisen zu Tage kommen (auch bei Ethnologen). Ein neues Beispiel: Andrea Naica-Loebell schreibt heute in Telepolis von "Angst vor Identitätsverlust" bei den vom Tsunami uebel heimgesuchten Bewohnern der Nicobaren und ueber ein Hilfsprojekt, das wohl eine "kultureller Wiederaufbau" darstellen soll:

Jetzt hatten die Leute erstmal etwas zu essen und Notunterkünfte wurden errichtet. Schnell wurde allerdings klar, dass die einlaufende Hilfe kontrolliert werden muss, damit sie nicht als Geldwelle die Inseln überrollt und die traditionellen Lebensformen auslöscht. Einmal mehr müssen indigene Völker den Spagat zwischen der Bewahrung ihrer kulturellen Identität und dem Austausch mit der Außenwelt üben.

"Jede Kultur für sich: Nur keine Überfremdung" - so laesst sich der Gedankengang beschreiben, den wir von Rechtspopulisten und Rechtsradikalen kennen. Oder wie ein Kommentator schrieb: "Für die Deutschen ist Multikulti gut, für alle anderen bedeutet es Zerstörung der kulturellen Identität."

Es geht weiter im Text:

Die Vorfahren der Andamaner kamen vor 50.000 bis 70.000 Jahren auf die Inseln und die Ureinwohner dort blieben dort weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Im Gegensatz dazu sind die Bewohner der Nikobaren genetisch vermischter, ihre Ahnen kamen wahrscheinlich erst vor ungefähr 18.000 Jahren auf die Inseln.

Auch wenn Leo Plegger vielleicht gerne provozieren sollte, sind seine Vergleiche (Griff in die Mottenkiste nationalistischer Propaganda) nachdenkenswert.

>> weiter zur Geschichte auf telepolis: Angst vor Identitätsverlust

"Empfehlenswert" ist ein Blick auf einen Text des Bayrischen Rundfunks ueber die Nikobaren, "eine kleine Inselgruppe, die noch von Eingeborenen bewohnt wird" (*schauder*)

Es war uebrigens solch eine Rhetorik gegenueber Urbevoelkerungen, die mich zum Schreiben meiner Magisterarbeit ueber die Saamen bewogen hat. Im Abschnitt Der inflationäre Gebrauch von Kultur schreibe ich u.a:

Kulturkontakt sehen "Multi-Kultis" auch gelegentlich als etwas Problematisches an. Sie drücken das nicht immer so deutlich aus wie Vertreter von Solidaritätsorganisationen oder wie manche Ethnologiestudierende. Immer wieder meinte ich heraushören zu können, dass "Kulturkontakt" für sie etwas ist, das tendenziell Schlechtes mit sich bringt. Eine Studentin zum Beispiel reagierte beinahe entsetzt, als sie in einem Seminar über die Saamen hörte, dass die Saamen sich munter mit anderen ethnischen Gruppen "vermischen". Vielleicht schwingt da eine romantische Sehnsucht mit nach dem Reinen, Authentischen, das wir noch bei den sogenannten "indigenen Völkern" oder "Naturvölkern" bewahrt hoffen. Wenn wir in unseren Hoffnungen enttäuscht werden, dann bezeichnen wir sie als "verwestlicht", und wir verlieren unser Interesse an ihnen.

>> weiter in: Der inflationäre Gebrauch von Kultur

SIEHE AUCH:

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Ten Little Niggers: Tsunami, tribal circus and racism

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Bewusster oder unbewusster Rassismus? Proteste gegen "African Village" im Zoo

Interview mit Verena Keck: "Ethnologen notwendig in der AIDS-Bekaempfung"

by lorenz on Mar 2, 2006 in Medizin Gesundheit, Ozeanien AUS / NZ, Kultur Tradition, Forscher / Theorien / Richtungen • 1 comment »

Die Uni Heidelberg tut was fuer die Forschungsvermittlung und interviewt Ethnologin Verena Keck ueber ihre medizinethnologische Forschung in Papua New Guinea. Sie erzaehlt u.a. darueber wie verschiedene medizinische Traditionen gleichzeitig verwendet werden und dass Krankheiten immer eine soziale Ursache haben.

Man wird krank, wenn Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Personen, zum Beispiel zwischen Verwandtschaftsgruppen oder Clans, belastet sind. Kranksein bezieht sich nicht auf das Individuum, sondern umfasst die gesamte Verwandtschaft. Das Körperliche spielt dabei keine entscheidende Rolle. Man erkrankt sozusagen soziomatisch. Aus Sicht der Yupno wäre jemand, der Fieber hat, noch nicht krank.

Keck engagiert sich auch in der AIDS-Bekaempfung. Ethnologen sind zu dieser Arbeit mehr als gut qualifiziert, meint sie:

HIV/Aids ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern auch ein soziales und kulturelles. Vorstellungen über die gesellschaftliche Stellung von Mann und Frau spielen ebenso eine Rolle wie Diskurse über Religion und Moral. Es gibt viele Facetten, die ein Arzt, denke ich, nicht unbedingt erfassen kann. Der besondere Beitrag von Ethnologen besteht darin, dass sie aufgrund ihrer Feldforschungsaufenthalte vor Ort wissen, wie die Menschen leben, ihre Bedürfnisse kennen.

>> zum Interview (Link aktualisiert 23.3.2020)

Im Interview erzaehlt sich auch von den Schwierigkeiten, Kampanjen in laendlichen Gebieten ohne Strom, Zeitungen und TV zu starten. Kuerzlich wies ich auf ein neues Forschungfeld hin - Ethnomusicoloy: Mit Musik AIDS in Uganda bekaempfen

SIEHE AUCH:

Süßes Leben in der Südsee - die faz spricht mit Verena Keck ueber Uebergewicht im Pazifik (faz)

Verena Keck: Zwischen "heiß" und "kalt". Traditionelle Medizin bei den Yupno in Papua Neuguinea (Journal-Ethnologie 1/2004)

Book review: Verena Keck. (ed.). Common Worlds and Single Lives: Constituting Knowledge in Pacfic Societies (Australian Journal of Anthropology)

Cultural values and the spreading of AIDS in Africa

Poverty and health policies: Listening to the poor in Bangladesh

Trend Klinik-Hopping: Ethnologin untersucht "Fortpflanzungstourismus"

by lorenz on Mar 1, 2006 in Medizin Gesundheit, Globalisierung, Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Forscher / Theorien / Richtungen • Leave a comment »

Der neueste Reisetrend ist nicht Insel-Hopping, sondern Klinik-Hopping: Ungewollt kinderlose Frauen reisen rund um den Globus, um in einem Land eine Behandlung zu erhalten, die in einem anderen verboten ist. Die Wiener Kultur- und Sozialanthropologin Eva-Maria Knoll untersucht das Phänomen Fortpflanzungstourismus am Beispiel der In-Vitro-Fertilisation (IVF), meldet der Forschungsnewsletter der Uni Wien. In Österreich gibt es etwa 30.000 Paare mit unerfülltem Kinderwunsch.

Das Thema ist in vielerlei Hinsicht von Bedeutung: Zum einem bringt es neue Erkenntnisse in Bezug auf Fragestellungen Familie und Verwandtschaft und Globalisierung:

"Die global verfügbare Technik ist in nationale Kontexte eingebunden. Nationale Beschränkungen gibt es, weil diese Technologie Normen und Werte berührt, die für alle wichtig sind. Es geht um Fragen der Verwandtschaft – sozial oder biologisch –, um ethische Fragen, darum, wann das menschliche Leben beginnt", erläutert die Wissenschafterin.

Die Ethnologin fand auch einen Bezug zum Schamanismus:

Die Pharmakonzerne liefern die Hormonpräparate, finanzieren Ärztetreffen, unterstützen Selbsthilfegruppen für betroffene Paare und verdienen kräftig mit – sie sind die Gewinner im "Geschäft mit der Hoffnung", wie es Knoll nennt: "Denn nicht nur in Kulturen, in denen es Schamanismus und Hexerei gibt, hat Medizin mit Glauben zu tun. Im Fortpflanzungstourismus wird kein Ergebnis, sondern die Hoffnung auf ein Ergebnis verkauft."

>> weiter im Forschungsnewsletter

SIEHE AUCH:

Johanna Riegler und Eva Maria Knoll: Kultur liegt in der Natur des Menschen. Zum Österreichischen Genomforschungsprogramm (ORF)

Laurence Ossipow: Neue Formen in Ehe und Partnerschaft (tsantsa: Zeitschrift der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft)

Book Review: Infertility Around the Globe: New Thinking on Childlessness, Gender, and Reproductive Technologies (American Ethnologist)

Klavs Sedlenieks: New Reproductive Technologies. Towards Assisted Gender Relations (anthrobase.com)

Marcia C Inhorn: Religion and Reproductive Technologies (AAA Anthropology News February 2005)

Ethnologie und Oeffentlichkeit II: Das ambitioese Projekt der Muenchner Ethnologiestudierenden

by lorenz on Feb 26, 2006 in Ethnologie allgemein, Studium Situation an den Unis, Wissensvermittlung, Artikel und Papers, Zeitschriften • 1 comment »

Es gibt kein Fach, das so hart um seine wissenschaftlichen Grundlagen zu kaempfen hat wie die Ethnologie. (...) Es ist ein Kampf gegen die Kritiker, die unserem Fach akademischen Autismus und Praxisangst vorwerfen. (...) Um den Gegnern zu zeigen, dass an Ethnologie sehr wohl was dran ist, muessen die Sinne angesprochen werden: Ethnologie muss greifbar, fuehlbar und sichtbar werden.

Dies lesen wir im Editorial von Ethnologik, der Zeitschrift der Muenchner Ethnologiestudierenden. Das Blatt wird sich von nun an verstaerkt mit dem Thema Ethnologie und Oeffentlichkeit beschaeftigen. In der kommenden Ausgabe, die derzeit geplant wird, soll dies Thema noch mehr im Vordergrund stehen, eine Sonderausgabe ist geplant, erfahren wir auf ethno::log:

Bei der letzten Podiumssitzung zur miserablen Lage der Ethnologie entstand die Idee einer Sonderzeitschrift, an der sich verschiedenste Fachrichtungen beteiligen sollen. Diese soll der Öffentlichkeit (und vor allem einflussreicheren Personen) einen kurzen Einblick in unser Fach vermitteln. Dabei sind vor allem die Geistes-, Religions- und Kulturwissenschaften angesprochen, da gerade sie sich bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage unter starken Profilierungsdruck befinden.

ethnologik

Ganze 60 Seiten stark ist die erste Ausgabe der neuen Redaktion geworden mit Interviews mit Einwanderern, Buchbesprechungen, Reiseberichten - dazu recht professionell gestaltet. Mann und Frau auf der Strasse wird das Blatt vielleicht nicht unbedingt ansprechen, fuers Fach muss man sich naemlich schon interessieren.

Sehr interessant ist Wolfgang "anthronaut" Wohlwends Beitrag zum Borderfilm-Projekt. Obwohl nicht von Ethnologen initiiert, ist es ein gutes Beispiel dafuer, wie unser Fach "greifbar, fuehlbar und sichtbar" wie im Editorial gefordert, werden kann. Migrationspolitik ist ein komplexes und polarisiertes Thema. Wie laesst sich sowas ansprechend vermitteln, ohne dass man zu sehr vereinfacht?

Rudy Adler, Victoria Criado und Brett Honeycutt haben Migranten und Grenzwaechtern Einwegkameras in die Hand gedrueckt, damit sie ihren Alltag dokumentieren. Wohlwend schreibt:

"Was da nun troepfchenweise wieder eintrifft, ist Bildmaterial, dessen Intimitaet und Direktheit vereinnahmt. (...) Bilder, die nur jemand machen kann, der sich nicht erst in eine Situation einfuehlen muss, sondern mittendrin ist. Sie sind wertvoll und eine Eintrittskarte fuer eine emische Sichtweise.

(...)

"Es ist eine simple Idee mit einer grossen Wirkung. (...) Die Bilder sind Dokumente, die nicht nur neue Ansaetze in die Immigrationsdebatte fuehren und die Fronten erweichen wird, sondern auch einen interessanten Ansatz fuer zukuenftige Aktionen in aehnlichen Kontexten."


Wie Daniel Wagner im Eroeffnungstext "Going Public. Der lange Marsch der Ethnologie durch die unbekannte Welt oeffentlicher Meinung" schreibt, gibt es genug Gelegenheiten, uns in gesellschaftliche Diskurse einzubringen. Doch finde ich nicht, dass sich Ethnologen auf Themen beschraenken sollten, die mit "Fremden" (wer auch immer damit gemeint sein soll) zu tun haben. Denn ethnologisch lassen sich auch Ethnologiestudenten untersuchen und wie wir wissen tragen Ethnologen zur Entwicklung von High-Tech-Geraeten, Webdiensten oder Espressomaschinen bei.

Wagner zitiert C.Lenz:

[w]enn ich zeigen kann, dass die Lokalpolitik in einem nordghanesischen Dorf nicht grundsaetzlich anders funktioniert als in einem hessischen Dorf, ist das noch berichtenswert?


Selbstverstaendlich. Denn in der Ethnologie geht ja nicht darum darzustellen, worin sich Leute in Nordghana von jenen in Hessen unterscheiden. Es geht darum, ihr Leben zu dokumentieren, um so ethnologische Theorien weiter zu entwickeln und Menschen im allgemeinen besser zu verstehen. Einsichten in ihr politisches System liefert wichtige Informationen fuer eine generelle Theorie von Politik (die auch fuer Politologen und Soziologen relevant ist).

Das Potential der Ethnologie bestuende darin, die westliche Perspektive erweitern zu helfen, schreibt Wagner weiter. Das hoert sich ethnozentrisch an. Sollte Ethnologie nicht auch die oestliche, suedliche und noerdliche Perspektive, ganz allgemein die Perspektive aller Menschen erweitern helfen? Schliesslich kritisiert er ja selbst die Zurueckhaltung vieler Ethnologen, wenn es darum geht, andere Gesellschaften zu kritisieren. Abgesehen davon gibt es ja genug Ethnologen ausserhalb des "Westens".

Wie Thomas Hylland Eriksen in seinem Buch Engaging Anthropology: The Case for a Public Presence, bemaengelt Daniel Wagner die Sprache, in der ethnologische Texte verfasst werden:

"Vor allen Dingen muessen wir schreiben lernen. Und zwar so, dass uns auch diejenigen lesen wollen, die uns bislang aus gutem Grund mieden."

Ethnologik ist schon mal ein vielversprechender Anfang!

PS: Es soll auch bald eine Webversion der Zeitschrift geben - und zwar auf www.ethnologik.de

Ethnologen und Oeffentlichkeit: "Moderne und weniger entwickelte Gesellschaften"

by lorenz on Feb 26, 2006 in Urbevölkerungen und Minderheiten, Wir und die Anderen, Ausstellungen Museen • Leave a comment »

Ethnologe Oswald Iten stellt seine Bilder von diversen Urbevoelkerungen aus und der ausgesandte Swissinfo-Journalist kommt mit diesen Gedanken zurueck in die Redaktion:

Die Bilder von Oswald Iten dokumentieren, wie sich moderne und weniger entwickelte Gesellschaften mit der Lebenswirklichkeit der indigenen Völker schwer tun.
(...)

Wie nie zuvor werden heute die Kulturen der indigenen Völker der Erde durch bewaffnete Konflikte, Kriege und durch den Rohstoffhunger der Industrie- und Dienstleistungs-Gesellschaften des Nordens verdrängt und zerstört. Dadurch verliert die Menschheit immer mehr den Blick auf Lebensweisen und Produktionsformen, die während Tausenden von Jahren in Urwäldern, Steppen und Hochländern auf allen Kontinenten überlebt haben.

(...)
Wo einst Lebensfreude, Spontaneität und Animismus herrschte, regiert jetzt religiöse Strenge, Verschämtheit und Zucht.

(...)
"Die Welt der Yanomami - der Indianer auf allen Kontinenten überhaupt - ist nicht heil", scheint uns Oswald Iten mit seinen Bildern zu sagen. Trotzdem sollen sie ein Recht haben, ihr geistig-kulturelles Erbe und Eigentum parallel zur rasend-mobilen Weltgesellschaft zu leben.

Liegt es an der Ausstellung oder am Journalist? Jedenfalls eignet sich der Text sehr gut, um Vorurteile und Klischees gegenueber Urbevoelkerungen sowie die hartnaeckige Dominanz von Denkweisen aus der Kolonialzeit zu studieren.

>> zum Text in Swissinfo

Alex Golub hat soeben seine Dissertation veroeffentlicht, in der er u.a. zeigt, dass indigene Gesellschaften nicht unbedingt Opfer der oekonomischen Globalisierung sind

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Die uebliche Exotisierung: SPIEGEL ueber Garma-Festival der Aboriginees

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Die SZ und die Ureinwohner: Gestrandet im vorsintflutlichen Evolutionismus

Primitive Racism: Reuters about "the world's most primitive tribes

Interkulturelle Gärten

by lorenz on Feb 21, 2006 in Migration Integration, Wir und die Anderen, Grenzüberschreitend, multikulturell, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Leave a comment »

(via ethno-log) Nach Städten wie Göttingen, Berlin, München und Leipzig, gibt es nun auch in Köln einen Interkulturellen Garten. Auf einer 1.700 m2 großen Fläche in Köln-Niehl können Menschen mit und ohne Migrationshintergrund künftig Blumen, Kräuter, Obst und Gemüse pflanzen – ganz nach eigenen Wünschen und kulturellen Vorstellungen:

Viele von ihnen bauen die Pflanzen an, die sie aus ihrer Heimat kennen und hier vermissen. Anders als in vielen deutschen Kleingärten wird durch das Gärtnern direkt die Kommunikation zwischen den Menschen gefördert, denn die Parzellen sind zwar gekennzeichnet, aber nicht durch Zäune voneinander abgetrennt. (...) Integrierend soll der Garten wirken. Bei Gartenfesten, Brotbackaktionen und dem Verkaufen der eigenen Produkte auf dem Markt kommen sich Einheimische und Migranten näher.

>> mehr Info auf www.interkultureller-garten.de

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Internationale Gärten helfen Migranten, neue Wurzeln zu schlagen

Internationale Gärten Göttingen

Christa Müller: "Wurzeln schlagen in der Migration" Frauen in den Internationalen Gärten Göttingen

"Sterbehilfe ist ein westlicher Begriff"

by lorenz on Feb 19, 2006 in Kultur Tradition, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Leave a comment »

Anlaessich eines politischen Vorstosses fuer aktive Sterbehilfe sprach das Hamburger Abendblatt mit Bernd Schmelz vom Hamburger Museum für Völkerkunde. Schmelz erzaehlt von "Sterbehilfe" bei den Inuit und afrikanischen Koenigstuemern, kommt dennoch zum Schluss:

Daß man töten muß, um jemanden vom Leiden zu erlösen, ist mir von den Traditionen anderer Kulturen her nicht bekannt. Sterbehilfe scheint mir ein westlich geprägter Begriff zu sein.

>> weiter im Hamburger Abendblatt

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Völkerkundemuseum der Universität Zürich: Wie ist es im Jenseits und wie gelangt man dorthin?

Kreuze am Fahrbahnrand - ein neuer Trauerritus

ZEIT nicht beeindruckt ueber "Projekt Migration"

by lorenz on Feb 19, 2006 in Migration Integration, Bücher, Deutschland, Oesterreich, Schweiz • Leave a comment »

Nur wenige Texte wie der von Sabine Hess über »Au-pair«-Kräfte aus Osteuropa lösen den hohen Anspruch des Projekts ein, eine andere Perspektive auf Migration zu erarbeiten, urteilt die ZEIT in einer Besprechung des 869 Seiten starken Werkes Projekt Migration, in dem 50 Jahre Migration erforscht werden.

Beteiligt sind das Kölner Dokumentationszentrum über die Migration in Deutschland, das Institut für europäische Ethnologie der Universität Frankfurt, der Kölner Kunstverein und die Züricher Hochschule für Gestaltung und Kunst.

>> weiter in der ZEIT

SIEHE AUCH:

Ausstellung "Projekt Migration"im Kölnischen Kunstverein

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